Vergewaltigung bei BIG BROTHER in Spanien? Sponsoren sagen ab

Vergewaltigung bei BIG BROTHER in Spanien? Sponsoren sagen ab
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Von Kirsten Ripper mit AFP, El Confidencial
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Nach Schlagzeilen zur mutmaßlichen Vergewaltigung einer jungen Frau, die dann auch noch mit der Szene konfrontiert wurde, distanzieren sich zahlreiche Firmen von der spanischen Ausgabe von BIG BROTHER.

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Schon seit Tagen macht GRAN HERMANO, die spanische Ausgabe von BIG BROTHER, Negativschlagzeilen. Vor zwei Jahren soll eine Teilnehmerin, Carlota Prado, während der Aufnahmen zur Reality-TV-Show von einem jungen Mann vergewaltigt worden sein. Offenbar war sie nach zu viel Alkohol nicht bei Bewusstsein.

Die Zeitung "El Confidencial" hat vor einigen Tagen das Video veröffentlicht, in dem zu sehen ist, wie sich Carlota Prado die nächtliche Szene anschauen soll. Der Ausschnitt vom Dreh zeigt eine geschockte junge Frau, die kaum ihren Augen traut.

Zudem erklärt Carlota Prado in der Zeitung: "Es hätte mir jemand beistehen sollen, ein Psychologe oder jemand, der mir hilft, diese harten Bilder zu verarbeiten. Sie haben mich nie gefragt, ob ich das anschauen will... ich hätte NEIN gesagt."

24 Stunden nach dem Vorfall hat ein verantwortlicher Produzent von GRAN HERMANO bei einer Polizeiwache in Madrid die mutmaßliche Vergewaltigung angezeigt. Die spanische Justiz ermittelt. Der Beschuldigte wurde aus der Sendung geworfen.

Auf Twitter gibt es eine Welle der Solidarität mit der jungen Frau unter dem Hashtag #CarlotaNoEstasSols (Carlota Du bist nicht allein). Und die User übten auch Druck auf die Werbetreibenden aus und drohten mit Boykott, falls die Firmen weiterhin GRAN HERMANO unterstützen.

Inzwischen haben mehr als zwanzig Firmen - darunter Nestlé, Schweppes, Nissan, L'Oréal und jetzt auch die BAnk BBVA - ihre während GRAN HERMANO platzierte Werbung zurückgezogen.

Die Produzenten der Endemol Shine Group versichern, es sei nie geplant gewesen, das Video von Carlota Prado auszustrahlen, in dem ihr die mutmaßliche Vergewaltigung gezeigt wird. Inzwischen bereuen die Produzenten, die junge Frau vor den Kameras mit den Bildern konfrontiert zu haben.

Mediaset Spanien - der Konzern hinter Telecinco, dem spanischen TV, das GRAN HERMANO ausstrahlt, und zum Medienimperium von Silvio Berlusconi gehört - spricht von einer Schmutzkampagne der Konkurrenz.

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