Er wurde in den USA wegen Doppelmordes zu zweimal lebenslanger Haft verurteilt. Jetzt ist der Deutsche Jens Söring nach mehr als drei Jahrzehnten wieder frei und auf heimatlichem Boden.
Es ist ein umstrittener Fall, der international für Schlagzeilen sorgte. 33 Jahre hat der deutsche Diplomatensohn Jens Söring im Gefängnis gesessen - hauptsächlich in den USA. Jetzt wurde er auf Bewährung freigelassen und nach Deutschland abgeschoben.
Wegen Mordes an den Eltern seiner ehemaligen Freundin durch Messerstiche war Söring 1990 zu zweimal lebenslanger Haft verurteilt worden. Doch immer wieder wurden Zweifel an der Schuld des heute 53-Jährigen laut.
Was stimmt, was nicht?
Er hatte sich damals zunächst zu der Tat bekannt, danach das Ganze aber widerrufen. Wie Söring den US-Richtern später erklärte, habe er mit dem Geständnis seine Freundin vor der Todesstrafe bewahren wollen, die nach seinen Angaben die wahre Täterin ist.
Am Frankfurter Flughafen angekommen, zeigte er sich tief bewegt:
"Das ist ja alles ziemlich überwältigend hier. Ich freue mich so sehr, nach 33 Jahren, sechs Monaten und 25 Tagen endlich hier in Deutschland zu sein. Das ist so toll. Ich bin so froh. Das ist der schönste Tag meines Lebens."
Söring und seine frühere Freundin Elizabeth Haysom waren 1986 auf ihrer Flucht in Großbritannien gefasst worden. Sie wurden an die USA ausgeliefert. Gegen Haysom wurde eine Gefängnisstrafe von zweimal 45 Jahren wegen Anstiftung zum Mord verhängt.
Im November hatte ein Gremium in Virginia beschlossen, Söring zu entlassen, eine Begnadigung wurde abgelehnt. Es ist ihm untersagt, jemals wieder in die USA einzureisen.