2019 im Rückblick: Emotionale Stabwechsel in Brüssel

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Von Stefan Grobe
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2019 im Rückblick: Emotionale Stabwechsel in Brüssel. Juncker und Tusk gehen, von der Leyen und Michel kommen

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Ich stehe hier im Herzen des Europaviertels in Brüssel.

Links ist der Sitz der Europäischen Kommission, rechts der Europäische Rat.

Beide Institutionen bekamen dieses Jahr neue Chefs.

Dabei waren die Amtsübergaben von Emotionen geprägt.

Nachfolgerin von Jean-Claude Juncker an der Spitze der EU-Kommission wurde mit Ursula von der Leyen erstmals eine Frau. Ihre Priorität: das Klima.

Im Rat dagegen ein Wechsel von Mann zu Mann. Von Donald Tusk zu Charles Michel.

Michel hat nun die nicht zu beneidende Aufgabe, für Einstimmigkeit zu sorgen. Da kann er jedes Schulterklopfen gebrauchen.

Im letzten Amtsjahr von Juncker und Tusk war das alles beherrschende Thema das Brexit-Drama.

Deal oder kein Deal? Aufschub ja oder nein?

EU-Spitzen brauchten Nerven wie Drahtseile, wenn sie es mit ihren britischen Kollegen zu tun hatten.

Das verlief nicht ohne persönliche Spannungen.

Zwischen Theresa May und Jean-Claude Juncker herrschte am Ende nur noch eisiges Schweigen.

Und an der Seite von Boris Johnson versteckte Juncker seine wahren Gefühle nicht.

"Ich bin froh, dass wir einen Deal haben, aber ich bin traurig wegen Brexit."

Brüssel fühlte viel Ärger und Frust - und das zeigte sich auch.

Donald Tusk: "Ich frage mich, welchen Platz in der Hölle diejenigen bekommen, die den Brexit ohne den Hauch eines Plans durchboxen wollten."

Immer wieder kamen Brexit-Gegner nach Brüssel, um verzweifelt für ihre verlorene Sache zu werben.

Manchmal waren diese Proteste lustig...

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... manchmal auch nicht, als ein Aktivist Theresa Mays Limousine stoppen wollte.

Und Juncker und Tusk? Bei ihrer letzten Pressekonferenz in diesem Raum zeigte ein gerührter Juncker Flagge für Europa - und bekam spontanen Applaus von den Journalisten.

Juncker: "Ich werde bis zum Rest meines Lebens stolz darauf sein, Europa gedient zu haben."

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