Eine US-Jury hat die Konzerne Bayer und BASF im Rechtsstreit um den Unkrautvernichter Dicamba zu millionenschwerem Schadenersatz verurteilt. Die Konzerne für Agrarchemie, Pharma und Chemie sollen dem größten Pfirsichbauern im US-Staat Missouri 265 Millionen Dollar zahlen
Eine US-Jury hat die Konzerne Bayer und BASF im Rechtsstreit um den Unkrautvernichter Dicamba zu millionenschwerem Schadenersatz verurteilt. Die Konzerne für Agrarchemie- Pharmakonzern und Chemiekonzern sollen Bill Bader, dem größten Pfirsichbauern im US-Staat Missouri, 265 Millionen Dollar (rund 245 Mio Euro) zahlen. Dies teilt sich auf in 15 Millionen Schadenersatz und 250 Millionen Dollar Strafschadenersatz.
Bader beschuldigt Bayer und BASF, dass er durch den Einsatz von Dicamba auf benachbarten Feldern Ernteverluste erlitten habe, da Teile des Unkrautvernichters auf seine Plantagen geweht worden sein sollen. Den Schaden bezifferte er mit 21 Millionen Dollar.
Dicamba wurde von Monsanto entwickelt, der US-Konzern sieht sich wegen des Mittels seit 2015 Klagen ausgesetzt; Bayer hatte Monsanto 2018 übernommen. Die Leverkusener sehen sich bereits wegen angeblicher Krebsrisiken von Monsantos Unkrautvernichter Glyphosat tausenden
Klagen in den USA ausgesetzt.
BASF nutzt ein eigenes auf Dicamba basierendes Produkt, um gentechnisch veränderte Pflanzen zu behandeln.
Das jetzt in Missouri gefällte Urteil ist das erste in einer Reihe laufender Verfahren. Beide Konzerne wollen in Berufung gehen.
Sigrid Ulrich mit dpa