Die Türkei hat Griechenland und die EU erneut für ihre Haltung in der aktuellen Migrationskrise kritisiert. Die Grenzen der EU lägen nicht am Evros, sondern seien praktisch identisch mit denen der Türkei, so der türkische Außenminister Çavuşoğlu.
Schwere Vorwürfe in Richtung Griechenland: Das Vorgehen gegenüber den Migranten an der Grenze sei "mörderisch", so der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan auf dem Rückflug von seinem Brüssel-Besuch.
Am kommenden Dienstag wolle er sich mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Istanbul treffen, sagte er zu mitreisenden Journalisten. Eventuell komme auch der britische Premier Boris Johnson dazu.
Auch wenn Erdoğan nichts zur Agenda sagte: Thema dürfte vor allem die aktuelle, von Ankara ausgelöste Migrationskrise sein.
Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu kritisierte derweil bei einem Pressegespräch die Haltung der EU und sagte, ihre Grenzen lägen nicht am Evros.
"Die Grenze Europas ist nicht die griechisch-türkische Grenze, sondern die südöstliche Grenze der Türkei. Europas Grenzen liegen an unseren Grenzen zum Iran, zu Syrien, im Schwarzen Meer und zum Irak, und etwas nördlicher, zu Aserbaidschan."
Die türkische Regierung hofft eigenen Angaben darauf, dass die Waffenruhe in der nordsyrischen Rebellenregion Idlib hält.
"Im Rahmen des Abkommens zur Waffenruhe ist die Autobahn M4 jetzt offen für Verkehr. Die Russen kontrollieren den südlichen Teil, wir den im Norden. Es wird keine Angriffe des Assad-Regimes oder von radikalen Gruppen geben. Wir machen die Waffenruhe zu einer dauerhaften. Wie die Präsidenten beschlossen haben, arbeiten wir daran auf der Ebene der Außen- und Verteidigungsminister."
Ankara komme seinen Verpflichtungen zum Schutz von Zivilisten in Idlib nach, so Cavusoglu. Jetzt sei es an Europa, seine Aufgaben zu erfüllen.