Parteiübergreifend trauern die Menschen um den CDU-Politiker Norbert Blüm.
Berührender und fast noch trauriger als die Nachricht vom Tod von Norbert Blüm war der Artikel vor einigen Wochen, in dem der 84-Jährigen von seinem schwierigen Schicksal berichtete. Der CDU-Politiker hatte seiner Frau einen Artikel für DIE ZEIT diktiert, in dem er davon schrieb, wie schwer es für ihn war zu akzeptieren, dass er nach einer Sepsis und Koma von den Schulten abwärts gelähmt war.
Blüm erklärte: "Ich fühle mich wie eine Marionette, der sie die Fäden gezogen haben, sodass ihre Teile zusammenhangslos in der Luft baumeln."
Unter Helmut Kohl war Norbert Blüm von 1982 bis 1998 Deutschlands Minister für Arbeit und Soziales. Ein etwas anderer CDU-Politiker, der sprach wie ihm der Schnabel gewachsen war - einer der letzten seiner Generation.
Noch-CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer schreibt: "Der Sozialpolitik unseres Landes hat er Gesicht und Stimme verliehen. Er hat Herz, Sachverstand und Humor in einer unverwechselbaren Persönlichkeit vereint. Wir werden ihn und seine klare sowie im besten demokratischen Sinne streitbare Art vermissen."
In den sozialen Medien trauern die Menschen - auch viele jüngere - parteiübergreifend um den Mann aus Rüsselsheim, der erst als Werkzeugmacher bei Opel gearbeitet hatte, bevor er an einem Abendgymnasium Abitur machte und dann studierte: Philosophie, Theologie, Germanistik und Geschichte.
Während des Studiums lernte Blüm seine Frau Marita kennen, die beiden haben drei Kinder.
Am 23. April ist Norbert Blüm im Alter von 84 Jahren in Bonn gestorben.
---