Nissan schließt Werk in Barcelona: "Sie lassen uns verrecken"

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Von Renate Birkefe
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Die Nissan-Angestellten wollen die Entscheidung aus Tokio, das Werk in Barcelona zu schließen, nicht hinnehmen: "Wir finden doch keinen anderen Job."

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In Barcelona in Spanien haben Tausende Nissan-Angestellte gegen die Entscheidung aus Tokio protestiert, das Werk zu schließen.

In der katalanischen Hauptstadt brannten Reifen.

Der japanische Autohersteller Nissan hatte bekanntgegeben, auf Grund der schlechten Zahlen Gespräche über eine Schließung des Werks aufnehmen zu wollen.

Jordi Carbonell ist 54 Jahre alt. Er ist wütend auf Nissan. Auch glaubt er, dass die Japaner schon lange über eine Schließung nachdachten. Er sagt: "Diesen Plan hatten sie doch schon seit vielen Jahren. Uns lassen hier verrecken. Das Werk ist zu klein, als dass es sich für sie lohnen würde. Sie lassen uns verrecken."

Juan Sánchez sieht schwarz: "Seit 16 Jahren arbeite ich bei Nissan. Die Zukunft sieht düster aus, vor allem jetzt mit der Coronaviruspandemie. Wir finden doch keine andere Arbeit. Alle Firmen bauen ab."

Spaniens Handelsministerin Reyes Maroto sagte, man habe noch nicht ganz aufgegeben. Madrid verhandle noch mit Nissan. Die Ministerin erklärte: “Es ist uns klar, dass Nissan schwere wirtschaftliche Zeiten durchschreitet. Vor allen Dingen wegen der Coronakrise. Aber Nissan sollte mittel- und langfristig denken und planen. Auf Spanien kann Nissan zählen, wenn sie den europäischen Markt stärken wollen, der ihnen doch sehr wichtig ist."

Die Schließung des Werks in Barcelona könnte Nissan eine Milliarde Euro kosten. Zwei Werke im Norden Spaniens, die Karosserieteile fertigen, sollen weiter bestehen.

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