Gerade erst hatte Courmayeur im Aostatal die Einbußen der Coronaviruspandemie hinnehmen müssen, da erreicht eine neue Hiobsbotschaft den Ort: der Gletscher hoch oben über dem Städtchen könnte abrutschen.
Er wird kritisch beäugt, der Gletscher über dem italienischen Alpenort Courmayeur in der autonomen Region Aostatal. Hier lebt man vom Tourismus. Nicht genug, dass das Coronavirus unlängst das Geschäft verdorben hat. Nun geht die Angst vor einem Gletscherabbruch um.
Konkret geht es um einen Block des Planpincieux Gletschers im Mont Blanc Massiv, etwa so groß wie der Mailänder Dom. Die auch überregional diskutierte Frage: Bleibt das Eis stabil? Bei der Hitze? Gastronomen in Courmayeur sind besorgt.
"Haben Gäste verloren"
"Viele Kunden haben angerufen und sich gesorgt, ob sie überhaupt hier essen können wegen des Gletschers. Also blieben einige Gäste weg," so Restaurantbesitzer Christian Casella aus Courmayeur. Und Hotelmanager Ludovico Colombati meint: "Ich kann hinnehmen, dass es hier Lawinen gibt im Winter und Erdrutsche im Sommer. Aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering und rechtfertigt keineswegs einen solchen Medienrummel."
Medienrummel nach Warnung
Experten hatten vor dem Abrutschen gewarnt, Einwohner wurden in Sicherheit gebracht und Straßen geschlossen. Sogar eine Pressekonfrenz wurde einberufen. Bisher aber hat sich auf dem Gletscher nichts bewegt.
Courmayeur lebt nicht nur im Sommer vom Tourismus. Auch im Winter wirbt der Ort auf Twitter um Reisende, wie hier im vergangenen November:
Nicht nur die Sommerhitze dieses Jahres macht dem Gletscher zu schaffen. Auch die globale Erwärmung lässt das Eis tauen.