Es ist ein Wettlauf mit der Zeit: Behörden und Helfer versuchen die Ölkatastrophe einzudämmen.
In einem Wettlauf gegen die Zeit versuchen Behörden und Helfer nach dem Schiffsunglück vor Mauritius die Ölkatastrophe einzudämmen: Bewohner des Inselstaates im Indischen Ozean füllen Säcke mit Zuckerrohrblättern , um behelfsmäßige Ölsperren zu errichten, während Tonnen von Treibstoff aus dem havarierten Schiff auslaufen.
Der Besitzer des auf Grund gelaufenen Frachters Kiyoaki Nagashik von Nagashiki Shipping bat die Bewohner des Inselparadieses um Verzeihung:
"Wir entschuldigen uns zutiefst bei den Menschen in Mauritius und den Betroffenen dafür, dass wir ihnen so viele Probleme bereiten."
Unglücksursache ist noch unklar
Der Frachter liegt auf einem Riff inmitten einer Lagune an der Südostseite von Mauritius. Das Schiff „Wakashio“ war ohne Fracht auf dem Weg nach Brasilien gewesen. Die Unglücksursache ist noch unklar. Zunächst sei versucht worden, das 300 Meter lange Schiff wieder flott zu bekommen, doch wegen der schlechten Wetterbedingungen habe man wenige Fortschritte machen können, erklärte Nagashiki Shipping. Das Schiff hatte demnach rund 3800 Tonnen Kraftstoff an Bord. Rund 1000 Tonnen sind bereits ausgelaufen.
Es könne zu weiteren Rissen und größeren Ölaustritten kommen, warnte Vikash Tatayah von der Mauritian Wildlife Foundation (MWF). "Ich befürchte, dass es schlimmer wird." Der Umweltminister des Inselstaats im Indischen Ozean, Kavy Ramano, warnte: "Wir befinden uns in einer Umweltkrise."
"Wir werden alles tun, um den Schaden zu begrenzen und die Auswirkungen zu minimieren", sagte Akihiko Ono, stellv. Direktor Mitsui O.S.K. Lines. "Wir werden alle erdenklichen Maßnahmen ergreifen, um die Situation unter Kontrolle zu bekommen."
Inzwischen hat das Öl die Küste erreicht. Regierungschef Pravind Jugnauth rief den Umwelt-Notstand aus und bat um Hilfe aus dem Ausland.
Frankreich schickte ein Flugzeug und ein Marineschiff mit Experten und Material aus der nahe gelegenen französischen Insel La Réunion.
"Wenn die biologische Vielfalt gefährdet ist, besteht dringender Handlungsbedarf", schrieb Präsident Emmanuel Macron auf Twitter. Frankreich stehe an der Seite des mauritischen Volkes.
Auch Japan schickt dem Außenministerium zufolge ein Team an Helfern, die Vereinten Nationen unterstützen die Regierung von Mauritius. Zusammen mit dem UN-Umweltprogramm (Unep) und dem UN-Nothilfebüro (Ocha) stellt der UN-Vertreter in dem Inselstaat Expertise und Koordinationskapazitäten zur Verfügung, wie es hieß.