"Die Welt zählt auf Ihren Erfolg": Friedensgespräche für Afghanistan

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Von Euronews mit dpa
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Delegationen der Taliban und der Regierung Afghanistans kamen am Samstag an in Doha - an einem neutralen Ort - für Friedensgespräche zusammen.

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Fast 20 Jahre nach der Militärinvasion in Afghanistan haben in Katar innerafghanische Friedensgespräche begonnen. Delegationen der radikalislamischen Taliban und der Regierung Afghanistans kamen am Samstag in Doha - an einem neutralen Ort - für eine gemeinsame Eröffnungszeremonie zusammen.

Der als Gast eingeladene US-Außenminister Mike Pompeo appellierte an beide Seiten, den historischen Moment zu nutzen und den Friedensprozess zu schützen. "Jeder, der heute hier sitzt, weiß, dass es harter Arbeit und Opfer bedurfte, um an diesen Punkt zu gelangen, und dass es harte Arbeit und Opfer erfordern wird, um diesen Prozess am Leben zu erhalten und zu nutzen, damit die Gespräche in einen dauerhaften Frieden münden. Die ganze Welt will, dass Sie erfolgreich sind und zählt auf Ihren Erfolg".

Die ganze Welt will, dass Sie erfolgreich sind und zählt auf Ihren Erfolg".
Mike Pompeo
US-Außenminister

Der Vorsitzende des afghanischen Hohen Rats für Versöhnung, Abdullah Abdullah sprach von einem Moment, der in die Geschichte des Landes eingehen werde. 

Taliban-Vizechef Mullah Abdul Ghani Baradar sagte, dass man die Friedensverhandlungen ehrlich weiterführen werde. "Wir wollen, dass Afghanistan in Zukunft in der Region und auch mit anderen Ländern der Welt ein positives und auf gegenseitigem Respekt basierendes Verhältnis hat."

Erstmals Friedensgespräche

Die von den USA in Vorverhandlungen angebahnten Gespräche sind ein Meilenstein in dem Konflikt, der seit 19 Jahren andauert.

Ende Februar hatten die Taliban mit Washington ein Abkommen geschlossen, das den schrittweisen Abzug der US-Streitkräfte regelt. Erst erst am vergangenen Donnerstag kündigte US-Präsident Donald Trump einen weiteren Truppenabbau an - ein wichtiges Thema im US-Wahlkampf.

Dass die Gespräche nun beginnen, wird als wichtiges Zugeständnis gewertet, dass die USA den Taliban im Gegenzug für ihr Abzugsversprechen abringen konnten.

Bis zuletzt ging der Konflikt in Afghanistan brutal weiter. Die Friedensgespräche waren ursprünglich bereits für März geplant gewesen. Fortgesetzte Kämpfe und Streitigkeiten über die Freilassung von Gefangenen hatten jedoch den Beginn der Verhandlungen verzögert.

Bis zu einem Friedensschluss müssen viele Kompromisse gefunden werden. Am Rande der Veranstaltung wurde immer wieder betont, dass noch viel Misstrauen zwischen den Konfliktparteien herrscht.

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