Europas Städte wollen Airbnb an den Kragen

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Von Stefan Grobe
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Unerschwingliche Immobilien, steigende Mieten, Störungen des Alltagslebens - die Klagen von Bürgern in populären Metropolen häufen sich. Stadtvätern wie in Amsterdam sind Buchungsplattformen wie Airbnb schon lange ein Dorn im Auge. Bei diesem Kampf soll ihnen die EU künftig helfen

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Amsterdam ist heutzutage ein ruhiges Pflaster.

In diesem Jahr ist die Zahl der Touristen geradezu eingebrochen.

Wie anderswo in Europa blieben die Besucher zu Hause.

Doch das hielt lokale Politiker nicht davon ab, mehr Kontrolle über den kurzfristigen Wohnungsmarkt zu fordern.

Von Paris über Berlin bis Amsterdam wollen die Bürgermeister Airbnb an den Kragen.

Die EU soll ihnen dabei helfen.

Es gebe eine Menge Beschwerden von Anwohnern, dass es zu erheblichen Störungen ihres Alltagslebens komme, sagt Amsterdams Wohnungsbaudezernent Albert Eefting

Es bestehe zudem die Gefahr von Wohnungsknappheit. Man wolle daher nicht, dass Wohnungen in Hotel-Apartments umgewandelt würden. Eine Wohnung sei zum Wohnen und nicht für Hotelgäste.

2019 erklärte der Europäische Gerichtshof Airbnb zu einer Online-Plattform und nicht zu einer Immobilienfirma.

Dadurch fiel das Unternehmen nicht unter Wohngesetze.

Doch die EU-Kommission will mit einem neuen digitalen Dienstleistungsgesetz alle Zweideutigkeiten beseitigen.

Eefting: In jeder europäischen Stadt gebe es Beschränkungen, was die Zahl der Übernachtungen in Apartments angehe.

Das sei von Stadt zu Stadt unterschiedlich, wichtig sei aber, die Zahl der Übernachtungen zu begrenzen.

All diese Informationen würden von der Plattform gespeichert, denn diese kontrolliere das Buchungssystem, die Stadt dagegen nicht.

Viele Bürger wollen endlich, dass etwas unternommen wird.

Wie sie könnten sich viele kein Haus leisten, da es einfach viel zu teuer sei, sagt eine Frau.

Und auf dem Wohnungsmarkt konkurriere man mit großen Firmen, die die Apartments für Airbnb kauften.

Er lebe seit zwölf Jahren im Stadtzentrum, und die Abendruhe in den Straßen sei spürbar weniger geworden, meint ein Mann.

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Ursprünglich war die Idee, dass man seine Wohnung vermiete, wenn man in Urlaub fahre. Sie wisse nicht, wie man das reguliere könne, so eine Frau.

Airbnb erklärt, das Unternehmen arbeite in ganz Europa mit Städten zusammen.

Doch viele sind skeptisch, dass das reicht.

Stadtverwaltungen in Amsterdam und anderswo sind entschlossen, ihre Interessen besser zu vertreten.

Weitere Quellen • Darren McCaffrey

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