Mexiko-Stadt: Columbus-Tag ohne Columbus-Statue, dafür mit Protesten.
In Mexiko hat der sogenannte Columbus-Tag mit Protesten, dafür ohne eine bekannte Statue des Seefahrers, stattgefunden. Bereits am Samstag war das Standbild abgebaut worden. Linke Gruppen hatten damit gedroht, die Statue auf dem Paseo de la Reforma vom Sockel zu holen.
Die Demonstranten zogen dafür vor eine andere, etwas weniger prominente Columbus-Statue, sie wurden aber von der Polizei aufgehalten.
Der Künstler Antonio Ortiz Herrera sagte: "Dies sind 500 Jahre Kolonialismus, und wir haben ein kolonialistisches Denken insofern, als wir Leute wie Columbus als Helden haben. Warum steht der hier oder warum steht der frühere spanische König Carlos V. vor dem Kunstmuseum?"
Präsident Andres Manuel Obrador sagte, die Statue sei zufälligerweise kurz vor dem Columbus-Tag abgebaut worden. Sie soll nun gemeinsam mit anderen Standbildern restauriert werden.
Ob sie wieder aufgestellt wird, ist indes unklar. Die Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt, Claudia Sheinbaum, will darüber erst noch verhandeln.
Der Columbus-Tag wird immer am 12. Oktober begangen, dem Tag, an dem Columbus im Jahr 1492 die Neue Welt erreichte.
Viele Menschen sehen diesen Tag als eine Verherrlichung von Kolonialismus und Eroberung an und fordern seine Abschaffung oder Umwidmung.