Wien: Attentäter wollte in der Slowakei Munition kaufen

Die Wohnung des Attentäters in Wien wurde versiegelt
Die Wohnung des Attentäters in Wien wurde versiegelt Copyright Ronald Zak/AP Photo
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Von Euronews mit dpa, AP
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Laut slowakischen Polizeiangaben haben verdächtige Personen aus Österreich versucht, im Sommer in der Slowakei Munition zu kaufen.

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Zwei Tage nach dem Terrorangriff von Wien herrscht in der österreichischen Hauptstadt weiterhin Fassungslosigkeit. Der von der Polizei erschossene Attentäter, der 20-jährige Kujtim Fejzulai, lebte in diesem Wohnblock in Wien. Nachbarn, die den Mann kannten, zeigten sich schockiert:

"Er war ein ganz normaler junger Mann, sagt ein Nachbar. Er hat uns gegrüßt, wann immer er gekommen ist. Er hat bei uns auf der Bank gesessen. Es ist unverständlich, dass ein Mensch so etwas macht. Wir sind alle geschockt, wir verstehen das nicht."

AP Photo
Nachbarin des AttentätersAP Photo

Eine andere Nachbarin erzählt, dass oft Freunde gekommen seien und ihn beim Einkaufen begleitet hätten. Er sei immer höflich gewesen, man hätte sich nichts dabei gedacht.

Munitionskauf in der Slowakei gescheitert

Unterdessen wurde bekannt, dass der Attentäter in der Slowakei Munition kaufen wollte. Der Polizei in der Hauptstadt Bratislava teilte mit, man habe die Information erhalten, dass verdächtige Personen aus Österreich im Sommer in der Slowakei versicht hätten, Munition zu kaufen. Diese Information sei dann der Polizei in Österreich übermittelt worden. Weitere Angaben wolle man nicht machen, um die Ermittlungen in Österreich nicht zu gefährden.

In den vergangenen Jahren waren wiederholt Waffen mit slowakischen Registriernummern bei Terroranschlägen und anderen Straftaten in Europa verwendet worden. Auch die deutsche Polizei fand bei Razzien im vergangenen Jahr illegale Waffen slowakischen Ursprungs.

Ein Anhänger des sogenannten Islamischen Staates hatte am Montagabend in Wien vier Menschen erschossen - die Polizei tötete den Mann. Ob er einen oder mehrere Komplizen hatte, konnte noch nicht abschließend geklärt werden. 14 Menschen aus seinem Umfeld wurden vorläufig festgenommen.

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