Impfstoff: EU-Parlament verlangt Transparenz

Eine Impfung wird vorgenommen.
Eine Impfung wird vorgenommen. Copyright Euronews
Von Ana LAZARO
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Die europäischen Abgeordneten wollen wissen, was in den Verträgen steht, die die EU-Kommission derzeit mit den Pharmaunternehmen aushandelt.

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Transparenz beim Anti-Covid-Impfstoff - das ist eine Forderung des Europäischen Parlaments.

Die Abgeordneten wollen Klarheit darüber, was genau in den Verträgen steht, die die EU-Kommission mit Pharmaunternehmen unterzeichnet.

In einer Parlamentsdebatte in Brüssel wurde auch Transparenz bei Haftungsfragen verlangt.

Wer ist verantwortlich, wenn etwas schief geht und der Impfstoff ungewollte Nebeneffekte auslöst?

Die Kommission habe versichert, dass die gesetzlichen Regeln respektiert würden, sollten beim Impfstoff Probleme auftreten, so der französische Liberale Pascal Canfin.

Er habe keinen Grund, daran zu zweifeln. Dennoch sei es hilfreich, die entsprechenden Vertragsklauseln zu veröffentlichen, was alle Beteiligten beruhigen und alle Gerüchte beseitigen würde, die Unternehmen wollten sich aus der Verantwortung stehlen.

Die Pharmaunternehmen haben auf Ausnahmeklauseln gedrängt, mit denen mögliche Schadensansprüche gemeinsam mit den Mitgliedsstaaten geschultert werden.

Experten befürchten, dass ein Fehlen von Transparenz bei den Bürgern zu einem Vertrauensverlust führen könne.

In Belgien und Spanien etwa unterstützen einen Impstoff lediglich zwischen 20 und 30 Prozent der Bevölkerung; anders als in Deutschland, wo ihn eine große Mehrheit befürwortet.

Er sei überzeugt, dass Transparenz das einzige Mittel sei, um die Verschwörungstheorien von Anti-Impfgruppen zu entkräften - der einzige Weg, die Chancen auf einen erfolgreichen Impfstoff zu erhöhen, so Yanis Natsis von der Europäischen Gesundheits-Allianz.

Der Gesundheitskommissar besteht darauf, dass Sicherheit nicht verhandelbar sei, verteidigt aber die anhaltenden vertraulichen Gespräche mit den Pharmaunternehmen, die für ihre Forschung erhebliche öffentliche Gelder bekommen haben.

Journalist • Stefan Grobe

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