Bergkarabach: "Dieser Ort liebt uns"

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Von Anelise Borges
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Die Armenier, die jetzt ihre Häuser in Bergkarabach anzünden, sie wollen zurück. Auch wenn es die nächste Generation sein wird. Kein Friede für Bergkarabach.

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Vahe Mkrtchyan schaut zu, wie sein Haus in der Stadt Karvachar in Bergkarabach brennt. Vahe hat es selbst angezündet.

Er sagt: “Ich will den Terroristen nichts hinterlassen. Sie haben meine Geschwister getötet, jetzt nehmen sie mir meine Heimat."

Auch seine Nachbarn zünden ihre Häuser an. Ödes Land, verbrannte Erde, das sollen die Aserbaidschaner vorfinden, wenn sie kommen.

Anelise Borges ist vor Ort in Karvachar.

Borges: "Die Stadt wird evakuiert. Sie wird ein Teil Aserbaidschans, so wie es der Waffenstillstand, der unter russischer Führung ausgehandelt wurde, vorsieht. Zerstörung und Verlust, die Menschen in Bergkarabach kennen das. In den 90-er Jahren tobte hier ein blutiger Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan."

Damals wies Armenien Aserbaidschaner aus. Ein Teufelskreis der Gewalt.

Vor der Kirche eines Klosters aus dem 13. Jahrhundert treffen sie sich ein letztes Mal. Was wird aus dem Kloster werden, wenn die Aserbaidschaner kommen. Ein letztes Mal beten sie hier, ein letztes Adieu.

Das ausgehandelte Abkommen hat vielleicht die Waffen zum Schweigen gebracht, - doch keinen Frieden.

Hayrapet Margaryan hat in den 90-Jahren gekämpft. Jetzt ist er alt. Er sagt: “Frieden - dafür muss es Gerechtigkeit geben. Doch die gibt es hier nicht. Europa redet immer von Gerechtigkeit. Wo ist unsere Gerechtigkeit? Das ist doch kein Frieden."

Auch armenische Soldaten nehmen Abschied. Mit uns sprechen wollen sie nicht.

Borges: "Kann ich mich Ihnen sprechen?"

"Erst wenn wir diesen Ort zurückbekommen", sagt der Soldat.

Vahe ist schwer ums Herz.

Borges: "Wie sieht Ihr Plan aus?"

Vahe: "Mein PLan: Ich will hierher zurückkehren. Wenn nicht ich, dann men Sohn. Wissen Sie, wir Armenier lieben nicht nur diesen Ort, dieser Ort liebt uns."

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