Dank WLAN und Corona: Leben wie ein Städter auf dem Land

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Von Giorgia OrlandiEuronews
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Wie viele in diesen Tragen hat Giacomo sein Ferienhaus in den Bergen zum Hauptwohnsitz gemacht. Er ist ein "City Quitter".

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Schnelles Internet war das Hauptproblem, als Giacomo Biraghi beschloss, nach 40 Jahren Mailand zu verlassen, um nach San Simone zu ziehen, ein Bergdorf, zwei Autostunden entfernt, in dem derzeit weniger als 5 Menschen leben.

Wie viele in diesen Tragen hat er sein Ferienhaus zum Hauptwohnsitz gemacht. Giacomo ist ein "City Quitter".

Giacomo Biraghi: "Das ist ein Mensch, das sich bewusst entscheidet, die Stadt zu verlassen, jemand, der die Stadt so genau kennt, dass es ihm gelingt, sie sich anders vorzustellen, nicht in ihrer üblichen urbanen Form. Ein wahrer City Quitter ist jemand, der die urbane Erfahrung in einer Umgebung, die nicht tyisch urban ist, aufrecht erhalten kann."

Giacomo ist der Überzeugung, dass sich wegen der Corona-Krise die traditionelle Stadt, wie wir sie kennen, unweigerlich verändern und ausdehnen wird. Und ihre Bewohner müssen an neue Umgebungen anpassen.

"Ein Stadtmensch, der sich in der Stadt eingesperrt fühlt, sucht nach neuen, global vernetzten Orten, um sich neu zu erfinden."
Giacomo Biraghi
"City Quitter"

San Simone gehört zur Gemeinde Valleve, in der insgesamt rund 130 Menschen leben. San Simone und ein weiteres Dorf sind bei Stadtflüchtern besonders gefragt. Seit vergangenem September melden sich immer mehr Menschen, die gern dauerhaft in diese Gegend ziehen würden.

Was bedeutet es für eine kleine Gemeinde, wann auf einmal all diese Anfragen kommen?

Die Annäherung der Stadt hat durchaus Vorteile für die örtliche Wirtschaft und bietet die Möglichkeit alternativer Geschäftsformen, um den Corona-bedingten Ausfall der Tourismuseinnahmen zu kompensieren, meint der Bürgermeister von Valleve, Gianfranco Lazzarini.

"Wir erhalten ein bis zwei Anfragen pro Tag, was für uns sehr viel ist. Wir versuchen, diesen Anfragen gerecht zu werden, indem wir neueste Wifi-Technologie anbieten, die es diesen Menschen ermöglicht, ihre Arbeit den Ansprüchen der Stadt gemäß fortzuführen."

Die Ankunft der neuen Bewohner in der Gegend sei zudem eine kulturelle Bereicherung für die Gemeinde, sagt der Bürgermeister. Astrid Pedretti, eine ortsansässige Unternehmerin, stimmt zu.

"Wir bekommen nicht alles sofort, aber wir können warten"

"Die Bergregionen haben im Laufe der Jahre einen großen Teil ihrer Bevölkerung verloren. Wir brauchen mehr Familien mit Kindern und Menschen, die von hier aus arbeiten können, obwohl sie weit von ihren Büros entfernt sind.

Die Zeit scheint hier langsamer zu vergehen, aber das heißt nicht, dass sie weniger wertvoll ist. Wir bekommen nicht alles sofort, aber wir können warten und - das ist kein Nachteil."

Ausschlaggebend für Giacomo und andere Stadtflüchter war die Möglichkeit, während der Krise im Homeoffice zu arbeiten. Nur wenn das auch künftig möglich ist, wir sich der Trend der fortsetzen.

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