Europäische Oscar-Hoffnung aus Bosnien: "Quo Vadis, Aida?"

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Von Euronews
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An dem Spielfilm über das Massaker von Srebrenica aus der Sicht einer bosnischen UN-Dolmetscherin haben sich neun Länder beteiligt, darunter auch Deutschland und Österreich. Die Oscar-Nominierungen werden am 9. Februar bekanntgegeben.

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"Quo Vadis, Aida?" ist einer der erfolgreichsten europäischen Filme des vergangenen Jahres und in der engeren Wahl für den Oscar als bester internationaler Spielfilm.

Die Regisseurin Jasmila Zbanic ist keine Unbekannte. 2006 gewann sie den Goldenen Bären für "Grbavica", einen Film über ihr Land Bosnien und ihre Stadt Sarajevo im Besonderen.

Jetzt ist sie zurück mit diesem Film über das Massaker von Srebenica im Sommer 1995. Eine Koproduktion zwischen neun europäischen Ländern, darunter Deutschland und Österreich.

Für Zbanic ist die internationale Zusammenarbeit selbstverständlich: "Wir sind es gewohnt, über den Tellerrand zu schauen, denn wenn man in Bosnien Filme macht, wo es keine Industrie gibt, muss man sich etwas einfallen lassen und ungewöhnliche Wege des Filmemachens finden."

"Quo Vadis, Aida?" lief als Wettbewerbsbeitrag beim Filmfest von Venedig und hat bereits mehrere Auszeichnungen auf Festivals weltweit erhalten, etwa in El Gouna.

"Tragödie so nah"

Der Film spielt in Bosnien im Sommer 1995 nach der Machtübernahme durch die serbische Armee. Aida arbeitet für die Vereinten Nationen als Dolmetscherin und versucht, in den Tagen vor dem Massaker von Srebrenica ihren Mann und ihre Söhne zu retten.

Zbanic sagte: "Ich habe das Gefühl, dass sich die Leute mit diesem Moment, der in unserem Film vorkommt, identifizieren könnten. Man führt, ein normales Leben und dann bricht plötzlich alles zusammen und es gibt kein Gefühl der Sicherheit mehr. Dass Organisationen wie die UN, die einen eigentlich beschützen sollten, nicht mehr funktionieren und die Tragödie so nah ist, dass man leicht hineinschlittern kann."

Die Nominierungen für den Oscar werden am kommenden Dienstag bekanntgegeben.

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