Wut an Grenze zu Tschechien: "Wir arbeiten für sie, bezahlen Steuer"

Wut an Grenze zu Tschechien: "Wir arbeiten für sie, bezahlen Steuer"
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Von Manuela Scarpellini  mit AP, AFP, BR

Wegen der deutschen Schließung der Grenzen zu Tirol und Tschechien wurde mit enormen Problemen für die LKW und mit Staus gerechnet. "Wir sind nicht der Parkplatz Europas", heißt es auch Tirol.

Von den deutschen Grenzschließungen zu Tschechien und Tirol sind bis zu 45.000 Pendlerinnen und Pendler betroffen. Nur wer in systemrelevanten Berufen arbeitet, darf noch nach Deutschland einreisen. Die Kontrollen an den Grenzen dienen der Eindämmung der Varianten des Coronavirus.

"Es ist wieder wie vor 30 Jahren"

Dabei möchte Bayern, wo die meisten Pendlerinnen und Pendler arbeiten, die Regeln großzügiger auslegen als Berlin. Auch am Sonntagnachmittag waren nicht alle Regeln im Detail ausgehandelt.

Die Vertreterin der Grenzgängerinnen und Grenzgänger aus Tschechien - Zuzana Vintrova - ist wütend: "Wir lassen uns nicht von Deutschland unter Druck setzen. Wir arbeiten für sie, wir bezahlen Steuern. Jetzt ist die Grenze dicht. Es ist wieder wie vor 30 Jahren."

Schon in den vergangenen Wochen hatten die verpflichtenden Coronavirus-Tests für Pendlerinnen und Pendlern für Unmut gesorgt, weil viele stundenlang in der Kälte warten mussten.

In Tschechien wurden auch in den vergangenen Tagen täglich mehr als 9.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet - in einem Land mit fast 11 Millionen Einwohnern.  Die europäische Agentur ECDC gibt die 14-Tage-Inzidenz in der Tschechischen Republik mit 914.58 an, das ist eine der höchsten in Europa.

Tirol will nicht "der Parkplatz Europas" werden

Das österreichische Tirol hat angekündigt, einreisende LKW an der italienischen Grenze am Brenner zu stoppen. Man wolle nicht zum "Parkplatz Europas weden," erklärte Landeshauptmann Platter. Wegen der Grenzkontrollen wurden enorme Staus erwartet, da es für LKW-Fahrer:innen schwierig ist, aktuelle Coronavirus-Tests zu bekommen. Viele von ihnen sind tagelang quer durch Europa unterwegs.

Journalist • Kirsten Ripper

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