Berliner Ensemble spielt wieder vor Menschen: "Am Anfang war es aufregend"

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Von Euronews mit AP, AFP
Nicht zu schön, um wahr zu sein: Theater vor Menschen in Berlin. Leider nur ein Pilotprojekt
Nicht zu schön, um wahr zu sein: Theater vor Menschen in Berlin. Leider nur ein Pilotprojekt   -  Copyright  Annegret Hilse/Pool via AP

Trotz steigender Coronavirus-Zahlen und einem Inzidenzwert von über 100 ist in Berlin ein Pilotprojekt über die Bühne gegangen, das der Kultur neues Leben einhaucht.

Das Berliner Ensemble nahm als eine von sieben Einrichtungen am Senatsprojekt "Testing" teil. 350 Schaulustige verfolgten das Stück "Panikherz" von Benjamin Stuckrad-Barre. Und weil es so schön war und so reibungslos verlief, folgte Samstagabend gleich die nächste Aufführung.

Oliver Reese ist der Direktor des Berliner Ensembles: "Nicht nur bei uns, sondern auch bei allen anderen Kultureinrichtungen, die bei dem Projekt mitmachen, waren die Eintrittskarten innerhalb von drei, vier Minuten komplett ausverkauft. Das heißt, das Publikum hat eine wahnsinnige Sehnsucht danach, mit Kultur auch wieder eine Art zu haben, zu erleben, wie man dieser Pandemie vielleicht auch seelisch, psychisch beikommen kann."

Rund 350 getestete Schaulustige verfolgten "Panikherz", gegeben von ebenfalls getesteten Schauspielern und Schauspielerinnen.

Eine Besucherin sagte danach: "Schön war` s auf jeden Fall. Es war am Anfang sehr aufregend und ungewohnt, so viele Leute auf einmal, aber es war eine sehr schöne Erfahrung, wieder einmal."

Auch Theaterkritikerinnen und Theaterkritiker hatten nach dem Premierenabend ihre ganz eigene Meinung.

Pilotprojekte wie das in Berlin lassen in Frankreich noch auf sich warten. Im berühmten Pariser Moulin Rouge wird zwar praktisch im Vollzeitmodus gearbeitet, aber nur hinter den Kulissen. Proben, Reparaturen und Renovierungen stehen für die Mitarbeitenden auf dem Programm. Für ein Pariser Pilotprojekt möchte man auch spontan von heut auf morgen gewappnet sein.