Euronews trifft den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj: "Es betrifft auch die Sicherheit von ganz Europa."
Vor dem Hintergrund neuer Spannungen in der Ostukraine sind der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron in der französischen Haupstadt Paris zusammengekommen. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel war per Videoverbindung zugeschaltet.
Selenskyj baut auf Europa
Bei dem Gespräch ging es Selenskyj zufolge um eine schrittweise Umsetzung des 2015 vereinbarten Friedensplans für den Donbass. Für kommenden Montag sei ein neues Gespräch auf Beraterebene mit deutsch-französischer Vermittlung geplant.
Auf Nachfrage der Euronews-Korrespondentin Anelise Borges bei einer Pressekonferenz, ob Frankreich und Deutschland der Ukraine weiter zur Seite stehen würden, betonte Selenskyj, dass die Krise nicht nur sein Land betreffe:
"Wir müssen jetzt sehr schnell handeln. Ich verstehe, dass es unser Problem ist. Doch ich glaube, dass es auch die Sicherheit von ganz Europa betrifft und dass wir gemeinsam sehr schnell die richtigen Schritte gehen müssen."
Kiew will Gespräche mit Putin
Zuletzt zog Moskau Truppen auf russischem und ukrainischem Gebiet zusammen. Dies löste international die Sorge über eine mögliche Eskalation des Konflikts aus.
Selenskyj hofft auf ein Gipfeltreffen mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin. Russland müsse wieder an den Verhandlungstisch gebracht werden, hieß es aus dem Elyséepalast.
Seit knapp sieben Jahren werden Teile der Gebiete Luhansk und Donezk entlang der russischen Grenze von moskautreuen Separatisten kontrolliert. Mehr als 13.000 Menschen wurden UN-Schätzungen zufolge seitdem getötet.