Die Freundin des Mannes schildert die schreckliche Szene.
In Minsk hat ein Oppositionsaktivist vor Gericht versucht, sich selbst den Hals durchzuschneiden. Stepan Latypov wurde verletzt abtransportiert. Laut Gesundheitsbehörden sei sein Leben nicht in Gefahr. Er war wegen Anzettelung von Protesten angeklagt, Latypow soll per Messenger-Dienst Telegram zum Demonstrieren aufgerufen haben.
Die Freundin des 41-Jährigen - der sich in der Anklagebox befand - schildert die schreckliche Szene:
"Er ist aufgestanden, hat die Maske abgenommen und erklärt; 'Vater, die Behörden haben mir gesagt, wenn ich meine Schuld nicht eingestehe, komme ich ins schlimmste Straflager und meine Verwandten und Nachbarn werden verfolgt.'"
Laut oppositionellen Medien sind derzeit mehr als 400 Menschen aus politischen Gründen in Haft. Auch Bürgerinnen und Bürger mit Aufenthaltsgenehmigungen im Ausland dürfen Belarus jetzt nicht mehr verlassen.
Ohnehin ist der Flugverkehr in die Europäische Union seit der erzwungenen Notlandung der Ryanair-Maschine auf dem Flug von Athen nach Vilnius eingestellt.