Copa auf der Kippe? Brasiliens Stars flirten mit Boykott

Zwei Frankreich-Legionäre feiern in Porto Alegre am 4.6.21 einen Treffer Brasiliens gegen Ecuador: Lucas Paqueta (links) und Neymar
Zwei Frankreich-Legionäre feiern in Porto Alegre am 4.6.21 einen Treffer Brasiliens gegen Ecuador: Lucas Paqueta (links) und Neymar Copyright Andre Penner/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Euronews mit dpa
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Sie haben nach der Verlegung der Südamerika-Meisterschaft Copa América von Argentinien die Informationspolitik ihres nationalen Fußballverbandes angeprangert. Außerdemsei die Durchführung ein schlechtes Signal angesichts der ernsten Coronakrise in Brasilien.

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Im Konflikt um den Austragungsort der südamerikanischen Fußballmeisterschaft Copa América scheinen die brasilianischen Ballkünstler um Neymar und Kapitän Casemiro klein beizugeben.

 Ursprünglich hatte sich die Selecao geschlossen gegen die Verlegung von Argentinien nach Brasilien ausgesprochen. Abschließend und offiziell äußern wollen sich Team und Trainer aber erst nach dem WM-Qualifikationsspiel gegen Paraguay in der Nacht zu diesem Mittwoch. Wie das brasilianische Portal "Globoesporte" berichtete, wollen die Kicker eine Art Manifest veröffentlichen und ihre Bedenken erläutern.

Allerdings zeichnet sich ab, dass Verband und Mannschaft sich bereits auf einen Kompromiss geeinigt haben. Erleichtert wurde dies offenbar durch eine 30-tägige Suspendierung von Rogério Caboclo, dem Präsidenten des brasilianischen Fußballverbandes CBF.  Der Vorwurf: sexuelle Belästigung. Zuvor hatten braslianische Medien berichtet, mehrere Nationalspieler hätten sich über die schlechte Informationspolitik des Präsidenten beschwert - vor allem die Verlegung der Copa nach Brasilien betreffend.

Schutz der Spieler: Impffortschritte und -bedenken

Die brasilianische Regierung stellte unter dessen klar, dass eine Covid-Impfung für das Fußballfest im eigenen Land nicht obligatorische sei. Allerdings seine sechs der zehn teilnejmenden Mannschaften bereits durchgeimpft. Zwei weitere sollten noch in der laufenden Woche folgen. Die Copa läuft vom 13. Juni bis 10. Juli.

Der braslianische Gesundheitsminister Marcelo Queiroga erläuterte: "Die Covid-Impfung ist keine Pflicht. Wenn jemand geimpft ist, umso besser. Aber es wird jetzt keinen großen Aufwand mehr für Impfungen geben. Der Impfstoff könnte mehrere Formen der Reaktionen verursachen, was wiederum den Wettbewerbsrythmus der Spieler durcheinander bringen könnte."

Die Nationalmannschaft Uruguays ging am vergangenen Wochenende mit gutem Beispiel voran. Auch Superstar Luis Suarez von Atletico Madrid und Rekordnationalspieler Diego Godín ließen sich am Wochenende im Trainingslager das chinesische Sinovac vor laufenden Kameras spritzen.

Hintergrund: Infektionszahlen auf hohem Niveau

Tatsächlich wird aber weniger um Impfungen als Umstände diskutiert. Die Coronavirus-Infektionszahlen in Brasilien bleiben mit täglich über 50.000 auf hohem Niveau, ebenso die Todesfälle. Vor diesem Hintergrund fanden es viele Spieler der Selecao unangebracht, die Südamerika-Meisterschaft in Brasilien ausspielen zu lassen. Zudem beklagten sie, erst aus den Medien von der Verlegung erfahren zu haben.

Zu dem sich anbahnenden Kompromiss gehört auch ein strenges Sanitätsprotokoll. Die Teilnehmer müssen sich alle 48 Stunden auf das Coronavirus testen lassen. Die Anreise zu den Spielen aus den Heimatländern soll erst am Vortag erfolgen, der Rückflug direkt danach.

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