Der Präsident des ukrainischen Fußballverbands hat die Trikots seines Teams für die anstehende EM präsentiert. Dieses sorgt nun für Zoff mit Russland.
Die jüngst vorgestellten Trikots der Ukraine für die anstehende Fußball-Europameisterschaften sorgen für neuen Streit mit Russland. Die in den Nationalfarben gehaltenen T-Shirts zeigen den Umriss des Landes, einschließlich der von Russland annektierten Halbinsel Krim, sowie die von prorussischen Separatisten kontrollierten Regionen Donezk und Luhansk.
Der Präsident des ukrainischen Fußballverbandes Andrej Pawelko hatte ein Bild der Trikots auf Facebook gepostet.
Neben dem Umriss der Karte sind auf den T-Shirts auch die Slogans "Ruhm der Ukraine! Ruhm den Helden!" abgedruckt, die 2014 bei den Protesten, die zum Sturz des Kreml-gestützten Präsidenten Viktor Janukowitsch geführt hatten.
Die Proteste 2014 wurden von Moskau als unrechtmäßig betrachtet und lösten eine Krise zwischen beiden Ländern aus. Der Ruf "Ruhm für die Ukraine!" und die Antwort "Ruhm für die Helden!" werden mit dem jahrzehntelangen Unabhängigkeitskampf der Ukraine in Verbindung gebracht. Das osteuropäische Land war bis 1991 Teil der Sowjetunion.
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, kritisierte das Trikot, ebenfalls auf Facebook, scharf und schrieb, dass die "ukrainische Fußballmannschaft das Territorium der Ukraine mit der russischen Krim auf ihrer Spielkleidung verbunden hat".
Dies erzeuge "die Illusion des Unmöglichen" und sprach von "Betrug". In Moskau werden die Slogans wegen ihrer Assoziation mit nationalistischen Gruppen aus dem 2.Weltkrieg, die sowohl gegen die Nazis kämpften als auch mit ihnen kooperierten, kritisiert.
Die Fußball-Europameisterschaft 2020 wird vom 11. Juni bis 11. Juli in elf Städten ausgetragen, darunter auch im russischen St. Petersburg. Sie war wegen der Corona-Pandemie verschoben worden.