Billigfliegerchef ruft zu einheitlichen Reisebestimmungen in Europa auf

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Von Sandor Zsiros
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Mitgliedsstaaten sollten keine "uneffektiven" eigenen Regeln verhängen, so der Ryanairboss.

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Das Covid-Zertifikat der EU ist eine großartige Sache und wird Europa dabei helfen, zurück in die Normailtät zu finden - das jedenfalls meint Michael O’Leary, Chef von Ryanair. Wir sprachen mit ihm am Donnerstag in Brüssel. Von seinem Heimatland ist er allerdings enttäuscht:

"Selbst um nach Irland zurückzukehren muss ich einen negativen PCR-Test vorlegen, obwohl ich geimpft bin. Ich lebe also leider in einem Land, dass nun zum Gespött von Europa geworden ist, und möglicherweise die Covid-Erholung komplett vermasselt."

Reisende mit Zertifikat - das Irland als einziges Mitgliedsland wegen einer Cyberangriffs noch nicht eingeführt hat - stellen kein Risiko dar, so der Fluglinienchef, und die Mitgliedsstaaten sollten aufhören, unsinnige Extrawürste zu braten. Deutschland erwägt eine Quarantäne für Reisende aus Portugal und Großbritannien? Keine gute Idee..

"Wir müssen in Europa damit aufhören, dass einzelne Länder blödsinnige oder ineffektive Regeln verhängen. Wir haben jetzt das digitale Zertifikat, und das erlaubt es allen, zu reisen, entweder geimpft oder mit einem negativen Test, das sollte für die Deutschen Versicherung genug sein. Frau Merkels Plan mit den zwei Wochen Quarantäne für Besucher aus Großbritannien ergibt doch keinen Sinn, wenn das Land eine der durchgeimpftesten Bevölkerungen Europas hat."

O’Leary wies die Kritik des Europäischen Rechnungshofes an Mitgliedsländern und Fluglinien wegen schlechter Behandlung von Passagieren im Frühjahr vergangenen Jahres zurück, als Hunderttausende von Flügen gestrichen wurden, und die Rückerstattung nur sehr zäh floss.

"Unsere Büros waren drei Monate zu. Wie sollen wir da, bitteschön, Rückerstattungsanträge bearbeiten, wenn niemand ins Büro darf? Also dieser Bericht des Rechnungshofs ist doch Blödsinn, ehrlich gesagt."

In jüngster Zeit haben viele Unternehmen durch die Verwendung von Regenbogenfahnen ihre Solidarität mit LGBTI-Rechten zum Ausdruck gebracht. Vielleicht auch etwas für Ryanair? Von der Frage überrascht, zeigte sich der Fluglinienchef aber durchaus interessiert.

"Daran haben wir noch nicht gedacht. Aber wenn jemand eine Regenbogenfahne auf unseren Fliegern will, dann machen wir das gerne. Wir heißen alle Glaubensrichtungen, Geschlechter und sexuelle Orientierung Willkommen. Solange sie Ryanair fliegen, ist uns das egal. Aber danke, danke sehr für diese Anregung."

Journalist • Andreas Rogal

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