Arbeiter eingeschlossen - dutzende Tote bei Fabrikbrand in Bangladesch

Beim Brand in einer Saftfabrik in Bangladesch sind laut Behörden und Feuerwehr mindestens 52 Menschen ums Leben gekommen. Es habe fast 20 Stunden gedauert, das am Donnerstag ausgebrochene Feuer zu löschen, so Feuerwehrsprecher Abdullah Al Arefin. Mindestens 49 verkohlte Leichen seien im verschlossenen vierten Stock des sechsgeschossigen Gebäudes geborgen worden. Drei weitere Tote waren gleich nach Ausbruch des Brandes entdeckt worden. Die Brandursache war zunächst unklar.
Etwa 30 Menschen wurden verletzt, einige seien aus den oberen Stockwerken gesprungen, so Polizeiinspektor Sheikh Kabirul Islam. Währens es noch brannte, warteten hunderte verzweifelte Verwandte und Arbeiter ängstlich vor der Lebensmittelfabrik "Hashem Food and Beverage factory" in Rupganj, in der unter anderem Säfte und Softdrinks hergestellt wurden. Sie liegt etwa 25 Kilometer östlich von Dhaka, der Hauptstadt des südasiatischen Landes.
Nazrul Islam, ein Verwandter vor der Fabrik:
“Wir sind hierher gekommen, weil meine Nichte eine Weile nicht ans Telefon gegangen ist. Und jetzt klingelt ihr Telefon überhaupt nicht. Wir machen uns Sorgen.”
Leicht brennbares Material wie Folienpapier, Harz und Plastikflaschen hatte das Inferno verstärkt. Mindestens 25 Menschen, die auf das Dach des Gebäudes geflohen waren, hätten lebend geborgen werden können, sagte der Feuerwehrsprecher. Aber der vierte Stock sei verschlossen gewesen, und die Arbeiter dort saßen in der Falle.
«Wir hätten auch sie retten können, wenn sie es aufs Dach geschafft hätten», sagte Arefin und kündigte an, dass in Kürze die fünfte und sechste Etage durchsucht würden.
Im Fernsehen sagten Mitarbeiter, sie hätten das Schloss eines Tors aufgebrochen, um aus der Fabrik zu fliehen. Als das Feuer ausbrach, seien mindestens 1.000 Menschen im Werk gewesen.
su mit dpa, AFP