Hochwasser im Westen Deutschlands: Mindestens 42 Tote, viele Vermisste

Hochwasserschäden in Hagen-Dahl
Hochwasserschäden in Hagen-Dahl Copyright SASCHA SCHUERMANN/AFP or licensors
Von euronews
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Der Norden von Rheinland-Pfalz sowie das Ruhrgebiet und das Sauerland sind besonders stark betroffen.

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Mindestens 42 Menschen sind bei verheerenden Überschwemmungen in Deutschland ums Leben gekommen. Im Raum Bad Neuenahr-Ahrweiler im Norden des Bundeslandes Rheinland-Pfalz sind 18 Todesopfer zu beklagen, meldet die Polizei Koblenz. Im Ort Schuld, durch den der Fluss Ahr verläuft, stürzten mehrere Häuser ein.

Michael Zimmermann, Einsatzleiter des örtlichen Katastrophenstabes, sagte: „Wir haben nach jetzigem Kenntnisstand entlang der Ahr, im Bereich Adenau bis runter zur Ahr-Mündung rund 100 Gebäude, die zum Teil oder komplett zerstört sind. Diese Zahl werden wir aber sich noch korrigieren müssen - leider nach oben."

Nach Angaben von Roger Lewentz, Innenminister des Bundeslandes, stürzten innerhalb weniger Stunden mehrere Wohnhäuser ein. „Die schlimmen Unwetter haben Rheinland-Pfalz mit erbarmungsloser Wucht getroffen", so Lewentz. Die Polizei Koblenz berichtet, weitere Häuser seien einsturzgefährdet.

Im Kreis Ahrweiler wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Mehrere öffentliche Gebäude in der Gegend, darunter das Impfzentrum in Grafschaft-Gelsdorf rund 25 Kilometer von Schuld entfernt, blieb an diesem Donnerstag wegen der Hochwasserlage geschlossen.

Ebenfalls stark betroffen ist Nordrhein-Westfalen. 15 Menschen kamen in Euskirchen ums Leben.

Auch im Ruhrgebiet und im Sauerland hat das Hochwasser erhebliche Schäden angerichtet. In Hagen und Umgebung trat der Fluss Volme über die Ufer. „Hier war es jetzt weniger eine Frage von Deichen, sondern das Wasser ist in so hoher Geschwindigkeit so schnell über die Ufer getreten, mit den Schlammmassen, die damit zusammenhingen, sodass auch da Deiche nicht geholfen hätten, dennoch ist die Deichfrage eine sehr wichtige“, so Armin Laschet, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. In Altena ertrank ein Feuerwehrmann bei einem Rettungseinsatz, in der Nähe von Lüdenscheid starb ebenfalls ein Katastrophenhelfer.

In Kehl an der französischen Grenze trat der Rhein über die Ufer, da laut Wettervorhersage weiterhin Niederschläge zu erwarten sind, wird auch in anderen Teilen Baden-Württembergs mit steigenden Pegeln in Flüssen und Seen gerechnet.

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