Ben & Jerry's will seine Eiscreme nicht mehr in den israelischen Siedlungen anbieten. Der Verkauf sei nicht mit den Werten der Firma vereinbar.
Ben & Jerry's will seine Eiscreme nicht mehr in den israelischen Siedlungen im Westjordanland und Ostjerusalem verkaufen. Wie die US-Marke mitteilte, werde man die Lizenzvereinbarung mit dem bisherigen Herstellungs- und Vertriebspartner in Israel nicht verlängern. Es sei nicht mit den Werten der Firma vereinbar, das Eis in den besetzten Palästinensergebieten zu verkaufen. Für den Verkauf in Israel selbst werde es eine andere Lösung geben.
Die israelische Politik reagierte empört. Ex-Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte seinerseits einen Boykott an.
Außenminister kündigt Konsequenzen an
Außenminister Yair Lapid nannte die Entscheidung israelfeindlich und ein beschämendes Eingeständnis an Antisemitismus und die Boykottbewegung "Boycott, Divestment and Sanctions", BDS. "Wir werden nicht schweigen", so Lapid. "In mehr als 30 US-Staaten gibt es Anti-BDS-Gesetze. Ich werde jeden einzelnen dazu auffordern, die Anti-Ben&-Jerry's-Gesetze anzuwenden, denn wenn sie uns so behandeln, hat das Folgen."
Die Vereinten Nationen betrachten die israelischen Siedlungen im Westjordanland und in Ostjerusalem als völkerrechtswidrig, diese gelten auch als Hindernis bei einer Friedenslösung. Rund 700.000 Israelis leben im Westjordanland, 200.000 weitere in Ost-Jerusalem, das von den Palästinensern als Hauptstadt eines Palästinenserstaates beansprucht wird. Israel hingegen betrachtet ganz Jerusalem als seine Hauptstadt.
Ben & Jerry's ist nicht das erste US-Unternehmen, das einen Boykott ankündigt. Auch Airbnb hatte dies vor, setzte die Pläne nach einer Klage von GastgeberInnen in Siedlungsgebieten aber nicht um.