Vormarsch der Taliban: Die Stadt Scheberghan ist gefallen

Kampfgruppen der Taliban haben weitere Gebietsgewinne im Norden und im Süden Afghanistans verbucht. Der stellvertretende Gouverneur von Scheberghan im Norden des Landes teilte mit, die afghanische Armee habe sich aus der Stadt in Richtung Flughafen zurückgezogen. Die Stadt sei gefallen, sagte er.
Bereits am Freitag rückten die Taliban im Süden in die Stadt ein Sarandsch ein. Die afghanische Armee äußerte sich zu dem Geschehen nicht.
Auch in der Hauptstadt Kabul herrscht Anspannung, nicht erst seit der Ermordung des Mannes, der die Öffentlichkeitsarbeit der Regierung leitete.
Mohammad Qaim, ein Flüchtling aus Lashkar Gah, meint: „Wenn die Lage so bleibt, besteht die Möglichkeit, dass die Taliban noch weitere Städte erobern." Nadia Faqiryar, eine Einwohnerin von Kabul, sagt: „Krieg sorgt nur für Leid und Zerstörung. Alle Menschen sind arm, aber nicht alle können es sich leisten, das Land zu verlassen. Alle Seiten sollten sich zusammensetzen, miteinander sprechen und diese Schwierigkeiten durch Gespräche lösen."
Auch Großstadt Herat im Visier der Taliban
Die Taliban stehen auch im Umland von Herat, der zweitgrößten Stadt des Landes. Seit dem Beginn des Abzugs der NATO-Truppen haben die Kampfgruppen der radikalislamischen Gruppierung in Afghanistan einen erheblichen Machtzuwachs verzeichnet.