Enthusiastisch biss Nagoyas Bürgermeister in die Goldmedaille einer Softball-Olympionikin. Sie bekommt nun einen Ersatz ausgestellt.
Japans Olympiasiegerin Miu Goto bekommt eine neue Goldmedaille, nachdem der Bürgermeister ihrer Heimatstadt Nagoya ihre mit einem Zahnabdruck versehen hat. Bei einem Empfang im Rathaus von Nagoya hatte die Athletin Takashi Kawamura die Medaille um den Hals gehängt. Dieser biss dann vor laufenden Kameras in die Auszeichnung.
Die Aktion löste eine Welle der Empörung in Japan aus. Andere Olympioniken bezeichneten das Verhalten des Bürgermeisters als abstoßend und unhygienisch, gerade in Pandemiezeiten bei geltenden Corona-Regeln. Yuki Ota, Japans erster Olympia-Sieger im Fechten war entrüstet: "Erstens fehlt ihm der Respekt vor den Athleten, die sich im Rahmen der Anti-Infektions-Maßnahmen ihre Medaillen um den Hals legen oder ihre Teamkollegen dazu auffordern mussten. Und jetzt beißt er in die Medaille? Das ist für mich unfassbar".
Japans Autobauer Toyota, bei dessen Softballmannschaft Goto trainiert, beschwerte sich ebenfalls in einem Brief beim Bürgermeister.
Kawamura hat sich inzwischen für den Vorfall entschuldigt. Das Olympische Komitee hat versprochen, der Athletin eine neue Medaille zukommen zu lassen.