Malala Yousafzai: "Mache mir Sorgen um meine afghanischen Schwestern"

"Wir alle haben Angst": Malala Yousafzai im Interview
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Von euronews
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Ob man den Lippenbekenntnissen der Taliban trauen könne, müsse sich erst zeigen, so die Friedensnobelpreisträgerin im Interview.

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Die pakistanische Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai hat sich besorgt zur Lage der Frauen in Afghanistan geäußert. Die Beteuerungen der Taliban, Frauen deren Rechte zu gewähren, seien bisher nur Lippenbekenntnisse, so die 24-Jährige im Interview mit dem afghanischen Fernsehsender Tolo News. Ob dies auch umgesetzt werde, müsse sich noch zeigen. Yousafzai überlebte im Alter von 15 Jahren ein Attentat der Taliban in Pakistan. Diese hatten ihren Schulbus gestoppt, um ihr in Kopf zu schießen. Yousafzai setzte sich bereits damals für das Recht auf Bildung von Mädchen ein und stand und wurde deswegen bedroht. Sie lebt heute in Großbritannien.

"Wir haben gesehen, dass Frauen während der Taliban-Herrschaft keine Rechte hatten", sagte sie. "Viele Mädchen durften nicht zur Schule gehen, Frauen nicht arbeiten, sie würden auf offener Straße verprügelt. Mädchen, Frauen, wir alle haben Angst, weil wir fürchten, dass wir unserer Rechte wieder beraubt werden könnten. Deswegen mache ich mir Sorgen um meine afghanischen Schwestern."

Unterdessen demonstrierten in Istanbul Dutzende Frauen in Solidarität mit den Afghaninnen. Sie verlangen von der türkischen Regierung, die Taliban nicht als legitime Regierung in Afghanistan anzuerkennen.

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