Gute Konjunktur: EZB drosselt Anleihenkäufe bis Jahresende "moderat"

Die Europäische Zentralbank (EZB) will angesichts der gut laufenden Konjunktur für den Rest des Jahres weniger Anleihenkäufe tätigen.
Das bedeutet aber nicht das Ende des im März 2020 wegen der Pandemie aufgelegten Notkaufprogramms PEPP.
In einer Mittleilung der EZB heißt es, im vierten Quartal 2021 solle der Erwerb von Staats- und Unternehmenspapieren «moderat» geringer ausfallen als derzeit.
Das Corona-Notprogramm PEPP mit einem Gesamtvolumen von 1,85 Billionen Euro soll noch bis mindestens Ende März 2022 weiterlaufen.
Zuletzt steckte die EZB monatlich etwa 80 Milliarden Euro in Anleihen von Staaten und Unternehmen. Eine Summe für die nächsten Monate nannte die Zentralbank nicht.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde: "Die Wirtschaftsleistung soll bis Ende dieses Jahres ihr Vor-Pandemie-Niveau überschreiten. Da mehr als 70 Prozent der Erwachsenen in Europa vollständig geimpft sind, hat sich die Wirtschaft weitgehend wieder geöffnet, so dass Verbraucher mehr ausgeben und Unternehmen ihre Produktion steigern können."
Die Konjunktur werde sich nach Einschätzung der EZB schneller von dem Corona-Tief erholen als bisher gedacht: Für das laufende Jahr hat die EZB ihre Wachstumsprognose angehoben und erwartet nun ein Wachstum von 5,0 (Juni-Prognose: 4,6) Prozent, 2022 dann 4,6 (4,7)Prozent.
Es werde aber noch eine Weile dauern, bis der durch die Pandemie angerichtete Schaden behoben sei, so Lagarde.