Totalausfall bei Facebook & Co.: Was war da los?

Totalausfall bei Facebook & Co.: Was war da los?
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Von Euronews mit dpa, AP
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Das soziale Netzwerk Facebook geht durch holprige Zeiten. Eine Whistleblowerin soll vor dem US-Senat befragt werden und Nutzer:Innen der Facebooks Apps erlebten einen mehrstündigen Totalausfall.

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Das soziale Netzwerk Facebook geht durch holprige Zeiten. Eine Whistleblowerin soll an diesem Dienstag vor dem US-Senat befragt werden. Sie wirft dem Konzern vor, die Facebook-Algorithmen zu nutzen, um Profit über die Sicherheit und das Wohl der Nutzer:innen zu stellen, Jugendliche eingeschlossen.

Und dann kam es noch einem technischen Totalausfall, der neben Facebook auch die zu Facebook gehörenden Apps Instagram und Whatsapp betraf. Die Störung war so schwer in Griff zu bekommen, dass Facebook der «New York Times» zufolge ein Team in sein Rechenzentrum im kalifornischen Santa Clara schicken musste, um einen «manuellen Reset» der Server zu versuchen. Das ist in etwa so, wie wenn man am PC zu Hause den Reset-Knopf drückt, weil nichts mehr geht.

Interne Systeme betroffen

Facebook verwies darauf, dass von dem Ausfall auch interne Systeme betroffen gewesen seien - wodurch es länger gedauert habe, das Problem zu diagnostizieren und zu beheben.

Die Erklärung deckt sich mit Vermutungen von Experten, die von einem Fehler in der Netzwerk-Infrastruktur ausgingen. «Vereinfacht dargestellt: Die Dienste von Facebook, WhatsApp und Instagram sind noch da - aber es fehlt im Internet quasi die Verknüpfung dorthin», erläuterte Rüdiger Trost von der IT-Sicherheitsfirma F-Secure der Deutschen Presse-Agentur. «Als hätte jemand auf einer Autobahn die Ausfahrtsschilder zu den «Orten» Instagram, WhatsApp und Facebook entfernt.»

Insgesamt nutzen weltweit rund 3,5 Milliarden Menschen mindestens einen Dienst des Konzerns. Facebook-Gründer und Konzernlenker Mark Zuckerberg entschuldigte sich in einem kurzen Beitrag bei den Nutzern. WhatsApp-Chef Will Cathcart versprach, man werde daraus lernen.

Viele Nutzer:innen waren frustriert

"Ich liebe Instagram. Das ist die App, die ich am meisten nutze, auch in meinem Job. Beruflich ist es also definitiv ein Rückschritt, und persönlich bin ich ständig mit der App beschäftigt. Es ist also Mist, das Schlimmste", findet Millie Donnelly, Community Managerin bei einer gemeinnützigen Organisation.

Tattoo-Künstlerin Eliana Agnello sagt: "Eine meiner besten Freundinnen schrie mich heute an, weil meine Nachrichten nicht gecheckt habe. Ich habe gar keine Nachrichten bekommen, weil die Plattformen nicht funktionierten."

Der Ausfall sorgte für einen Einbruch der Social-Media-Aktie um fast 5 Prozent, der das Vermögen des Gründers Mark Zuckerburg um Millionen von Dollar schmälerte.

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