Bei dem Anschlag gab es offenbar Dutzende Tote und Verletzte. Er ereignete sich während des Freitagsgebets.
Die IS-Miliz hat sich zu dem Anschlag auf eine schiitische Moschee in Kundus bekannt. Die salafistischen Islamisten sind mit den in Afghanistan regierenden Taliban verfeindet.
Offenbar hatte sich ein Selbstmordattentäter während des Freitagsgebets in die Luft gesprengt. Mehrere Dutzend Menschen wurden getötet. Laut Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Bachtar würden über 40 Menschen getötet und mehr als 140 verletzt.
Augenzeuge Hussaindad Rezayee berichtete: "Ich war zu Hause mit Bauarbeiten beschäftigt. Als das Gebet begann, hörte ich die Explosion. Als ich in der Moschee nach meinen Verwandten suchte, sah ich, dass die Moschee voll von Menschen war, die dort herumlagen. Die Opferzahl ist noch nicht klar."
In jüngerer Vergangenheit hatte vor allem die Miliz Islamischer Staat Attentate in Afghanistan durchgeführt, zumeist allerdings in Kabul und östlichen Landesteilen. Die Taliban erklärten, Spezialkräfte seien vor Ort und der Vorfall werde untersucht.
Die UN-Mission in Afghanistan sprach von einem beunruhigenden Muster der Gewalt. Es sei der dritte tödliche Angriff binnen weniger Tage, der sich offenbar gegen eine religiöse Stätte richtete. Die Afghanistan-Mission ging zunächst von mehr als 100 Toten und Verletzten aus. Tatsächlich sind sehr viele Menschen so schwer verletzt, dass zumindest die Zahl der Todesopfer noch steigen dürfte.
Spezialkräfte der Taliban seien vor Ort und eine Untersuchung des Vorfalls habe begonnen, hieß es weiter. Bisher bekannte sich niemand zu dem Anschlag. Schiitische Ziele in Afghanistan werden oft von der IS-Miliz angegriffen.