Für mehr Umweltschutz im Alpenraum: verbesserter Kombinierter Verkehr

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Für mehr Umweltschutz im Alpenraum: verbesserter Kombinierter Verkehr
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Von Aurora VelezSabine Sans
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Für weniger Staus, Lärm und Umweltbelastungen: Ein EU-Projekt erhöht die Effizienz des Kombinierten Verkehrs.

Die Alpen sind eine wichtige Route für den Güterverkehr. Doch der Straßenverkehr verursacht Lärm, Verschmutzung und Staus in diesem sensiblen Ökosystem. Ein EU-Projekt fördert die Verlagerung des Güterverkehrs vom Lkw auf die Schiene. Kombinierter Verkehr (KV) erfordert jedoch eine besondere Organisation. Das Project Alpine Innovation for Combined Transport (AlpInnoCT) hat das Ziel, den Kombinierten Verkehr in Europa, insbesondere aber den alpenquerenden Verkehr, zu verbessern. Eingebunden sind Politik, Verbände und Infrastrukturbetreiber, Eisenbahnverkehrsunternehmen, Waggon- und Trailerhersteller ebenso wie Verlader sowie Spediteure und Transporthersteller – insgesamt 15 Projektpartner aus Deutschland, der Schweiz, Italien und Slowenien. Um das prognostizierte Verkehrswachstum gerade im Alpenraum zu bewältigen, müssten Transporte auf die Schiene verlagert, gleichzeitig aber auch die Leistungsfähigkeit des KV erhöht werden.

Der Alpenraum: ein sensibles Ökosystem

Die Alpen sind ein sensibles Ökosystem. Sie werden jedes Jahr von mehr als zwei Millionen Lastwagen überquert. Dieser Straßengüterverkehr verursacht Staus, Lärm und Umweltbelastungen.

Um dem entgegenzuwirken, will das EU-Projekt AlpInnoCT (Apine Innovation for Combined Transport) die Effizienz des Kombinierten Verkehrs erhöhen, das ist ein Gütertransport, an dem verschiedene Verkehrsträger beteiligt sind, ohne dass die transportierte Ware beim Wechsel ihr Transportgefäß verlässt. 95 Prozent der Anhänger sind jedoch nicht dafür ausgelegt, vom Lkw auf den Zug umgeladen zu werden. NiKRASA-Plattformen, die das Herzstück dieses Projekts sind, lösen dieses Problem.

"Unser Ziel war es, als wir NiKRASA entwickelt haben, eine Plattform zu entwickeln, die die meisten Typen von Trailern abdeckt", erklärt Albert Bastius, Chief Operations Officer TX Logistic. "Heutzutage ungefähr 94 Prozent der existierenden Trailer, die auf der Straße fahren, können mit NiKRASA verladen werden."

NiKRASA-Plattformen sind 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche in Betrieb.

Fakten & Zahlen

4 EU-Länder: Deutschland, Österreich, Italien und Slowenien sowie die Schweiz sind an AlpInnoCT beteiligt.

Das Gesamtbudget beträgt etwas mehr als 3 Millionen Euro, wovon 2,5 Millionen Euro von der europäischen Kohäsionspolitik finanziert werden.

Zu den Projektmaßnahmen gehören unter anderem die Verkürzung der Lagerzeiten und der Bau neuer Terminals und Manövrierflächen.

Besseren Informationsfluss zwischen allen Beteiligten

Die 15 Projekt-Partner tauschen Empfehlungen und Leitlinien aus. Um das Verkehrswachstum gerade im Alpenraum zu bewältigen, müssten Transporte auf die Schiene verlagert, gleichzeitig aber auch die Leistungsfähigkeit des Kombinierten Verkehrs (KV) erhöht werden, sagt der Geschäftsführer des Logistik Kompetenz Zentrums Prien Karl Fischer:

"Im Alpenraum können wir auf einen Zug 30 Trailer bringen. Das heißt, wir können mit einem Lokomotivführer 29 Lkw-Fahrer einsparen. Das ist ein wichtiger Beitrag auch für die Wirtschaft. Wir brauchen keine Lkw-Fahrer mehr: Wir haben einen Faktor von eins zu 29! Und wir können, obwohl wir das tun und weniger Personalkosten haben, das CO2 um 80 Prozent reduzieren. Ich finde, das ist eine wunderbare Sache."

Aus Sicht des Straßentransports weisen Manager wie Thomas Eberl jedoch darauf hin, dass der internationale Transport strengen Vorschriften unterliegt, die von Land zu Land unterschiedlich sind:

"Flexibilität ist das wichtigste - und wird auch vom Markt gefordert", so der Geschäftsführer der EBERL-Gruppe . "Unsere Benchmark ist die Straße und wenn die Schiene mithalten möchte, muss sie flexibel sein - aber auch die Logistik und die Transportunternehmen."

Die Europäische Union hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 30 Prozent (50 Prozent bis 2050) des Straßengüterverkehrs auf die Schiene oder den Wasserweg zu verlagern. Derzeit sind es in Deutschland 19 Prozent, im Alpenraum etwas über 20 Prozent.

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