In der Schweiz finden Plantagenbesitzer kaum noch Zeit für die Ernte. Freiwillige helfen aus – die abgepflückten Früchte werden anschließend aufgeteilt.
In der Schweiz ist es Zeit für die Apfelernte. Doch viele Früchte verrotten am Baum oder auf dem Boden – denn so mancher Plantagenbesitzer kommt kaum hinterher mit dem Pflücken.
Die Brüder Yvain und Gael Mauron haben deshalb „SOS Fruit“ ins Leben gerufen, die über eine Webseite Freiwillige mit Obstbaumbesitzern in Kontakt bringt – die geernteten Früchte werden dann aufgeteilt. Die Idee kam den Geschwistern, als sie vor drei Jahren einem ihrer Nachbarn beim Pflücken seiner Obstbäume halfen.
Rund drei Tonnen Äpfel werden so in einer Saison verarbeitet. Der Saft wird dann pasteurisiert, in Drei- oder Fünf-Liter-Behälter abgefüllt und zum Verkauf bereitgestellt. Fünf Liter für zehn Schweizer Franken (umgerechnet 9,40 Euro).
Cyril Maillefer ist Besitzer einer Obstpresse. Er ist begeistert von Initiativen wie "SOS Fruit" und lobt die Nachhaltigkeit des Konzepts: "Die Besitzer der Obstbäume haben für ihre Gärten eine wirtschaftliche Verwendung gefunden. So werden sie ermutigt, sie zu pflegen und mehr zu pflanzen, was auch unser Anliegen ist."
Die heutige Apfelplantage war erfolgreich: Etwa 650 Kilogramm Früchte wurden abgeerntet. Die Helfer teilen das frische Obst auf und nehmen die Äpfel mit nach Hause, wo aus ihnen dann Kuchen oder Kompott wird.