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Süditalien: Obst ohne Ausbeutung

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Von Luca Palamara
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Gerechte Löhne, keine versklavten Arbeitskräfte. In Süditalien will IAMME für Obst ohne Ausbeutung sorgen.

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In der Gegend südlich von Foggia, im untersten Teil des italienischen Stiefels, ist die erste ethische Lieferkette entstanden, bei der nicht der Profit an erster Stelle steht, sondern das Wohlergehen der Arbeiter und die Qualität der Ware. Eine ausbeutungsfreie Lieferkette.

Das Projekt IAMME ist eine Partnerschaft aus der Organisation NoCap, der Megamark-Gruppe, in der 500 Supermärkte organisiert sind, und gut 50 Landwirtschaftsbetrieben.

Gianni Fabbris, der Mitbegründer von IAMME sagt: "IAMME ist der erste Versuch, in Italien Transparenz in die Lieferkette zu bringen und eine wirklich von Anfang bis Ende ethische Lieferkette aufzubauen, (vom Anbau über die Ernte bis hin zum Verbraucher.) Gerechter Preis. Hervorragende Qualität. Respekt vor den Arbeitern. Das ist für uns ethisches Essen, das ist eine ethische Lieferkette.“

Lucia Pompigna arbeitet seit langer Zeit in der Ernte. Sie meint: “Früher musste ich Befehlen gehorchen, durfte meinen Mund nicht aufmachen. Jetzt darf ich meine Meinung sagen, darf einfordern, dass man sich an Abmachungen hält. Ich bin ein aktiver Teil, kein passives Subjekt mehr."

Das "Caporalato", das illegale Anwerben von Landarbeitern und damit verbunden ihre Ausbeutung, hat eine lange Tradition in Süditalien. Viele sind Frauen und Migranten, Gruppen, die den Mund halten.

Menschliche Verträge

Respekt vor den Menschen, die diese schwere Arbeit tun, keine unterbezahlten oder versklavten Arbeitskräfte. dem Gesetz entsprechende und vor allen Dingen menschliche Verträge, das steht bei IAMME im Mittelpunkt.

Vincenzo Santoro von der Kooperative "Aba Mediterranea - Prodotti Bio" erklärt: "Wir sprechen hier nicht von Gewinn. Wir sind eine Kooperative. Wir sehen zu, dass wir unsere Kosten decken, dass der Betrieb überleben kann. Profit machen ist in unserem Konzept nicht vorgesehen."

Lucia Pompigna hat zusammen mit No Cap gekämpft. Ihr Kampf war kein leichter. Sie erzählt: "Jetzt habe ich Unterstützung gefunden. Viele Arbeiter in der Landwirtschaft haben zunächst einmal Angst, etwas zu sagen. In meinem Kampf für bessere und gerechtere Arbeitsbedingungen haben mich nur wenige unterstützt. Die, die mich untersützten, wurden gleich bestraft. Sie wurden nicht mehr eingesetzt."

Ausgeliefert waren die landwirtschaftlichen Arbeiter in Süditalien und viele sind es noch. Bei IAMME soll es gerechter zugehen.

Lucia Pompagna erzählt (italienisches Video)
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