Eins auf die Nuss! Türkische Bauern gegen Ferrero

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Haselnussproduzenten und Saisonarbeiter ägern sich über den Konzern. Der zahle zu wenig pro Kilo Haselnuss und bringe somit eine ganze Branche in Bedrängnis.

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Unweit des Schwarzen Meeres und anderswo in der Türkei werden Haselnüsse angebaut. Die landesweite Ernte der herzförmigen Nuss entspricht gar 70 Prozent der weltweiten Produktion. Und die Nüsse sind gefragt, etwa für die Herstellung von Nutella, eine Marke des Lebensmittelgiganten Ferrero. Gegen den wehren sich türkische Bauern nun.

Der Vorwurf: Der Konzern zahle weit unter Preis und nutze die Lage der Bauern aus. Auch für die Saisonarbeiter hat das Folgen, so für Bahri Koyu:

"Die Bauern zahlen uns wenig weil sie wenig für das Kilo bekommen. Weder wir noch die Produzenten haben also etwas davon. Nur die großen Unternehmen profitieren."

Doch die Produzenten sind abhängig vom Konzern, der ob der Einkaufsmengen den Preis diktieren kann. Omer Demir, Präsident der Landwirtschaftskammer von Istanbul, bringt es auf den Punkt:

"Um Himmels Willen, sie kaufen die Haselnüsse für 2,30 Euro das Kilo und verkaufen es für fast das Zehnfache. Diese Menschen stoßen sich gesund, wo wir doch 70 Prozent der Ernte weltweit abwerfen. Wir müssen sie stoppen."

Die großen internationalen Konzerne stellten den Haselnussfarmern Maschinen und Dünger zur Verfügung, sagt Demir. So sichern sie sich bereits im Vorhinein die Ernte.

Ein Sprecher von Ferrero teilte mit, dass der Konzern keine Haselnuss-Farmen besitze oder manage. Man kaufe die Nüsse nach den Regeln des freien Marktes.

Die Farmer fordern, dass der nun korrigiert werden soll - der Staat solle eingereifen, um das Haselnuss-Monopol zu zerschlagen. Einige Haselnussproduzenten haben angekündigt, nicht mehr an Ferrero verkaufen zu wollen.

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