Angst und Wut? Ein Jahr nach dem Terror in Wien am 2. November 2020

Gedenken an die Opfer des Terroranschlags in Wien am 2.11.2020
Gedenken an die Opfer des Terroranschlags in Wien am 2.11.2020 Copyright AP
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Von Euronews mit dpa, AP, STANDARD
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In einer Umfrage für den STANDARD sagt ein Drittel der Österreicherinnen und Österreicher, dass sie Angst vor einem weiteren Anschlag haben.

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In Österreichs Hauptstadt Wien wird an diesem 2. November 2021 an den Terroranschlag vor einem Jahr erinnert. Damals tötete ein IS-Anhänger vier Menschen und verletzte mehr als 20 weitere. 

Der 20-jährige Angreifer mit österreichischem und nordmazedonischem Pass wurde von der Polizei erschossen.

Die Anwälte der Familien der Opfer, von denen mehrere aus Deutschland und eine aus der Schweiz kommen, sprechen von Ermittlungspannen und fordern eine Entschuldigung vom österreichischen Staat. 

Opfer wollen Anteilnahme der Regierung

Die Regierung hat Ende September einen Opferfonds in Höhe von 2,2 Millionen Euro eingerichtet. Das reiche aber nicht, sagt Anwalt Karl Newole, der auch deutsche Opferfamilien vertritt. "Niemand hat gesagt: Es tut uns leid". Die Regierung habe kein Mitgefühl gezeigt. 

Anwalt Newole hat mit vielen Opfern gesprochen, die in VIENNA.AT zitiert werden. Da meint eine junge Frau: "Als Schweizer Studentin in Wien hörte ich von Terroranschlägen bisher nur in den Medien. Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass ich in einen hineingerate. Von der Regierung habe ich mich alleine gelassen gefühlt. Es gab kaum Anteilnahme, keine Informationen. Migranten sollte man herzlich aufnehmen, damit sie sich hier wohlfühlen. Ein Mensch muss sehr verzweifelt sein, um eine solche Tat zu begehen."

Umfrage zur Angst vor dem Terror

In einer im STANDARD veröffentlichten Umfrage fürchtet etwa ein Drittel der Österreicherinnen und Österreicher einen weiteren Terroranschlag. Dabei haben Wählerinnen und Wähler der Grünen weniger Angst als die der konservativen Parteien.

Die Mehrheit der Menschen in Österreich hat keine Angst vor Terror - und so gut wie niemand hat nach dem Anschlag seine Lebensgewohnheiten geändert.

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