Die NATO-Mitglieder Lettland, Litauen und Polen erwägen wegen der Lage an ihren Grenzen zu Belarus, die Unterstützung des Militärbündnisses in Anspruch zu nehmen.
Die NATO-Mitglieder Lettland, Litauen und Polen erwägen wegen der Lage an ihren Grenzen zu Belarus, die Unterstützung des Militärbündnisses in Anspruch zu nehmen. Das ist in Bezug auf einen Artikel des Nordatlantikvertrages möglich, wenn „die Unversehrtheit des Gebiets, die politische Unabhängigkeit oder die Sicherheit einer der Parteien bedroht ist."
Hilfsorganisationen warnen vor einer weiteren Verschlechterung der Lage der einwanderungswilligen Menschen, die oft aus dem Nahen sowie Mittleren Osten stammen und die von Belarus in eines der Länder und damit in die Europäische Union gelangen wollen.
„Wir haben nichts zu essen, wir haben kein Wasser. Wir dachten, dass es vielleicht zwei Tage dauert, aber es sind 22 Tage. Wir hatten zwei Wasserflaschen dabei. Die reichen für einen Tag, danach hat man nichts mehr zu trinken. Uns sind viele Dinge wiederfahren: Wir haben keine Kraft mehr, wir haben kein Essen, kein Zelt, keine Schlafsäcke und schlafen bei -2 Grad nachts im Wald“, sagt ein Mann.
Das belarussische Fernsehen zeigte Aufnahmen einer Nahrungsmittelversorgung an der Grenze zu Polen durch das Rote Kreuz.
Borrell sprach mit belarussischem Außenminister
Die Europäische Union wirft Belarus vor, Menschen unter anderem aus dem Irak und aus Syrien ermutigt zu haben, mit der Aussicht ins Land zu kommen, in die EU weiterreisen zu können. Minsk weist den Vorwurf zurück. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte nach einem Gespräch mit dem belarussischen Außenminister, die derzeitige Lage sei inakzeptabel und müsse aufhören. Menschen dürften nicht als Waffen eingesetzt werden, so Borrell.