Seit Jahrbeginn sind an der Grenze zwischen Belarus und Litauen gut 4200 ungenehmigte Grenzübertritte festgestellt worden.
Seit Mittwoch gilt in Litauen an der Grenze zu Belarus ein einmonatiger Ausnahmezustand. Nach Angaben des litauischen Grenzschutzes wurde am Donnerstag 110 Personen wegen Verletzung der Staatsgrenze die Einreise in das EU-Mitgliedsland verweigert.
Wie an der Verbindungslinie zwischen Polen und Belarus halten sich auch an der Grenze zu Litauen aus Ländern des Nahen und Mittleren Ostens stammende Menschen auf und wollen in die Europäische Union gelangen.
Auf Anordnung der litauischen Innenministerin Agne Bilotaite wurde ein Notfallgremium eingerichtet, das im Bedarfsfall Dringlichkeitsmaßnahmen treffen soll.
Dass der Ausnahmezustand verhängt wurde, sei beruhigend, so ein im Grenzgebiet lebender Mann. „Jedes Geräusch, dass wir nachts im Freien hören, sorgt bei uns für Unruhe. Es ist also vielleicht besser, wenn die Armee in Bereitschaft ist: Bereit für alles", sagt er.
Seit Jahrbeginn sind an der Grenze zwischen Belarus und Litauen gut 4200 ungenehmigte Grenzübertritte festgestellt worden. 6000 Personen wurden im selben Zeitraum zurückgewiesen.