Achtung, Slot-Bürokratie! Warum Airlines in der EU unter Flugangst leiden

Symbolbild: Lufhansa-Maschinen in Warteposition
Symbolbild: Lufhansa-Maschinen in Warteposition Copyright Michael Probst/Associated Press
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Von Euronews
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Der finanzielle Druck auf Airlines weltweit hat sich in den vergangenen Wochen noch einmal durch die Omikron-Variante dramatisch vergrößert. In der EU macht ihnen zusätzlich noch die Politik der EU-Kommission zu schaffen. Es geht um die Zeitfenster für Starts und Landungen - ein wertvolles Gut.

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Aufgrund der hochinfektiösen Omikron-Variante sind die Buchungen bei den Fluggesellschaften stark zurückgegangen. Verschiedene Airlines wollen Flüge streichen, aber dann riskieren sie, ihre Landerechte zu verlieren. 

Belgien fordert die EU auf, die Regeln für Landerechte anzupassen. Wenn dies nicht geschehe, werde allein Brussels Airlines in den kommenden Monaten 3.000 unnötige Flüge durchführen müssen. Tausende von leeren oder fast leeren Flugzeugen werden in den kommenden Monaten durch Europa fliegen, wenn die Regeln für Landerechte nicht gelockert werden.

Der belgische Mobilitätsminister George Gilkinet sagte an diesem Montag: "Ich habe gestern einen Brief an die Europäische Kommission geschrieben. Ich habe zwar noch keine Antwort erhalten, aber ich bitte die Europäische Kommission, die Regeln zu lockern, damit wir keine leeren Flugzeuge in der Luft haben."

Ein hohes Gut der Branche: Slots

Das Wertvollste für eine Fluggesellschaft, abgesehen von der Hardware, sind die sogenannten Zeitfenster. Diese Slots sind die Zeiten, zu denen sie auf einem Flughafen starten und landen dürfen. Werden sie nicht genutzt, gehen sie automatisch verloren und eine andere Fluggesellschaft kann sie dann kaufen. Das ist der Grund, warum die Fluggesellschaften sich gezwungen sehen , auch mit leeren Flugzeugen in diesen Covid-19-Zeiten zu fliegen."

Maaike Andries ist Sprecherin der Lufthansa-Tochter Brussels Airlines: "Wenn diese flexible allgemeine Regelung nicht verlängert wird, werden wir als Fluggesellschaft gezwungen sein, unnötige Flüge durchzuführen. Für Brussels Airlines bedeutet dies 3000 Flüge, die aus ökologischer und ökonomischer Sicht vermieden werden könnten, nur um unsere Start- und Landerechte zu sichern."

Im Zuge der Coronavirus-Pandemie hatte die Europäische Kommission den Anteil der zu nutzenden Slots auf 50 Prozent reduziert, doch jetzt will sie diese Sondermaßnahme zurücknehmen. Mit schmerzhaften Folgen für immer noch siechende Airlines und die Umwelt.

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