UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR: Bis zu vier Millionen Ukrainer wollen weg
Aus der Ukraine sind innerhalb von 48 Stunden mehr als 50.000 Menschen über die Grenzen ins Ausland geflüchtet. Das berichtete der Chef des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), Filippo Grandi.
Und viele Menschen seien auf dem Weg zu den Grenzen. Die Mehrheit sei nach Polen und Moldau geflohen. Tausende verbrachten Tag und Nacht im Stau - Stunden um Stunden, etwa um 20 Kilometer durch den westukrainischen Bezirk Mostyska zur polnischen Grenze zu fahren.
Tamara Kulman, Ukrainerin aus Schytomyr (Nordukraine):
„Wir stehen schon lange hier, vielleicht sechs oder sieben Stunden, aber … es ist verrückt. Es ist ein verrückter Verkehr, ich weiß nicht, wie ich aus meiner Heimat rauskomme. Eigentlich möchte ich sie nicht verlassen, aber wegen der Invasoren muss ich so schnell wie möglich raus."
Die Glücklichen, die es nach Polen schaffen, haben oft keine Unterkunft oder Transportmittel.
Einige freiwillige Helfer unterstützen sie.
Wiktoria Magnuszewska, in der Grenzstadt Przemyśl:
„Wir haben ein Netz von Menschen organisiert, die bereit sind, bei der Wohnungssuche, bei der Beschäftigung und beim Transport zu helfen. Und im Moment haben wir Unterkünfte für etwa 12 Familien gefunden.“
UNHCR
Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR stellt sich nach vorläufigen Schätzungen auf bis zu vier Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine ein – das wäre jeder zehnte Bewohner des Landes. Aktuell seien bereits mehr als 100.000 Menschen in Nachbarländer geflüchtet.
su, ger mit dpa