Tausende Festnahmen bei Protesten in Russland - "ich schäme mich unendlich"

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Copyright Dmitri Lovetsky/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved
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Von su mit dpa
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Einmarsch in die Ukraine: Bei landesweiten Protesten gegen den Krieg sind in den vergangenen Tagen in Russland offenbar schon mehr als 3.000 Demonstranten festgenommen worden.

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Tag drei der Proteste in ganz Russland gegen den Einmarsch in die Ukraine. Bei landesweiten Protesten gegen den Krieg sind in den vergangenen Tagen in Russland offenbar schon mehr als 3.000 Demonstranten festgenommen worden.

Die Bürgerrechtsgruppe OWD-Info berichtete am Samstagabend von mindestens 3.093 Festnahmen in den vergangenen drei Tagen. Allein am ersten Tag, unmittelbar nach dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine, seien knapp 2.000 Menschen festgenommen worden.

St. Petersburg (113) und Moskau (219) verzeichneten akut die meisten Festnahmen - 500 in 31 Städten am Samstag.

Hunderte Anti-Kriegs-Demonstranten gingen auch in der russischen Stadt Jekaterinburg am Ural auf die Straße.

Mindestens 69 Menschen wurden festgenommen.

Stimmen von Demonstranten:

"Ich schäme mich. Ich kann seit ein paar Tagen nicht mehr normal leben. Ich brenne vor Scham. Ich schäme mich unendlich für das, was passiert. Es ist beängstigend für die, die vor Ort sind, und für die, die hier sind."

„Schlimmer kann es nicht sein. Wir sind der Aggressor-Staat. Und unsretwegen sterben Menschen. Und das ekelt mich an.“

Da die Regierung die Äußerung abweichender Meinungen verbietet, erfinden viele Russen Methoden, um „Nein zum Krieg“ zu sagen, indem sie es zum Beispiel auf ihre Kleidung und Taschen schreiben.

su mit dpa

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