Die Vorstellungen des Ensembles haben eine politische Komponente bekommen.
Die Vorstellung beginnt mit einer Schweigeminute. Die Auftritte des St. Petersburger Festival-Balletts sind seit dem Beginn des militärischen Eingreifens Russlands in der Ukraine auch zu politischen Veranstaltungen geworden. Im französischen Montluçon spielte das Orchester die ukrainische Nationalhymne.
Die Ensembleleiterin Irena Veres sagt: „Wir sind eine internationale Produktion, mit russischen, belarussischen, ungarischen, deutschen, lettischen und polnischen Mitgliedern. Wir kommen aus ganz Europa, sind eine Familie und gegen Krieg."
Frédéric Laporte, Bürgermeister von Montluçon, zeigte ihm wahrsten Sinne des Wortes Flagge. Er übergab der Ensembleleiterin eine Denkschrift, in der er zum Ausdruck brachte, wie er sich das Verhältnis zwischen Frankreich und Russland vorstellt.
„Der heutige Abend ist ein besonderer, weil das ein Ballett aus St. Petersburg ist. Russland steht derzeit im Mittelpunkt der Nachrichten, leider geht es dabei nicht um Kulturmeldungen, sondern um hitzige, mörderische und kriegerische Nachrichten. Ich wollte der Leiterin eine Friedensbotschaft übergeben, um ihr zu sagen, wie nahe sich das russische und das französische Volk stehen, dass sie immer noch befreundet sind und bleiben müssen, wie sehr Europa Frieden und schnell eine Lösung braucht“, so Laporte.
Das 2009 gegründete St. Petersburger Festival-Ballett bringt eigener Aussage nach die „russische Schule des klassischen Balletts“ auf die Bühne, alle Mitglieder haben namhafte Tanzschulen in St. Petersburg, Moskau oder Perm durchlaufen.