Rechtspopulistische Demo in Belgrad - Hunderte befürworten Krieg in der Ukraine

Demonstranten in Belgrad, 4.3.2022
Demonstranten in Belgrad, 4.3.2022 Copyright Marko Drobnjakovic/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Andrea Büring mit AP
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Die Demonstrierenden in Belgrad forderten die serbische Regierung auf, sich nicht den Sanktionen gegen Russland anzuschließen, und drohten für diesen Fall mit weiteren Protesten.

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In Belgrad sind Hunderte Demonstrantinnen und Demonstranten auf die Straße gegangen, um sich solidarisch mit dem russischen Militäreinsatz in der Ukraine zu zeigen. Sie skandierten "Russland, Russland", es wurden russische Fahnen geschwenkt. Die Organisatoren drohten mit weiteren Demonstrationen, sollte sich die serbische Regierung den Sanktionen gegen Moskau anschließen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren dem Aufruf rechtspopulistischer Gruppen gefolgt.

Nikola Babic ist Sicherheitskraft, er ist ganz auf einer Linie mit dem Kreml. Babic erklärt, "die Ukraine wird derzeit von Neonazis befreit. Dem muss nichts hinzugefügt werden. Der Westen hat die Ukraine durchdrungen, nun wird sie von Russland - einem Brudervolk - befreit. Wir hoffen, dass es die ganze Welt befreien wird."

Es ist eine Tragödie, dass Brüder sich gegenseitig töten. Doch es musste so kommen, ansonsten hätte es einen Weltkrieg gegeben.
Marko Vezmar
Elektroingenieur

Auch der Elektroingenieur Marko Vezmar ist am Freitagabend in Belgrad dabei. "Ich kann nicht sagen, dass mich die Geschehnisse in der Ukraine glücklich machen. Wir stehen unter Schock. Es ist eine Tragödie, dass Brüder sich gegenseitig töten. Doch es musste so kommen. Ansonsten hätte es einen Weltkrieg gegeben. Es ist also besser so, als wenn es zu einem größeren Konflikt gekommen wäre."

Zwar verurteilte die Regierung in Belgrad den Angriff auf die Ukraine, weigerte sich aber, Sanktionen gegen Moskau zu verhängen. Für viele Menschen in Serbien gilt Russland als wichtiger Alliierter, der zu Unrecht vom Westen an den Pranger gestellt wird.

Serbien bewirbt sich derzeit um eine EU-Mitgliedschaft, hat jedoch seine historisch engen Beziehungen zu Russland beibehalten.

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