Stromausfall in Tschernobyl - kann es für uns gefährlich werden?

Ehemaliges Kernkraftwerk Tschernobyl ist ohne Strom
Ehemaliges Kernkraftwerk Tschernobyl ist ohne Strom Copyright Efrem Lukatsky/Copyright 2018 The Associated Press. All rights reserved.
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Die Ukraine hat Russland aufgefordert, dringend eine vorübergehende Waffenruhe einzuhalten, damit eine Stromleitung zum ehemaligen Kernkraftwerk Tschernobyl repariert werden kann.

WERBUNG

+++ Verfolgen Sie die neuesten Entwicklungen zur Lage in der Ukraine weiter unten im Liver-Ticker +++

Die Ukraine hat Russland aufgefordert, dringend eine vorübergehende Waffenruhe einzuhalten, damit eine Stromleitung zum ehemaligen Kernkraftwerk Tschernobyl repariert werden kann. Bei den Kämpfen war die Hochspannungsleitung beschädigt worden.

Der nach dem Atomunfall 1986 stillgelegte und jetzt von russischen Einheiten besetzte Atommeiler ist seitdem von der Stromversorgung abgeschnitten. Die Reserve-Dieselgeneratoren laufen nur noch 48 Stunden lang.

Doch einige Experten geben Entwarnung: Die Brennstäbe, das potentiell gefährliche Herzstück eines Kernkraftwerks, seien im Fall von Tschernobyl bereits seit mehr als 20 Jahren abgekühlt.

Entwarnung: Tschernobyls Reaktorkern kann nicht mehr schmelzen

"Wenn man die Stromversorgung eines in Betrieb befindlichen Reaktors unterbricht, kann sich der Reaktorkern überhitzen und unter bestimmten Umständen sogar schmelzen", erklärt Robin William Grimes, Professor für Material-Physik und ehemaliger wissenschaftlicher Berater des britischen Verteidigungsministeriums. "Aber diese Reaktoren schon lange abgeschaltet, so dass die Reststrahlung abgeklungen und die Restwärme abgekühlt ist. Dadurch sind die Reaktoren nicht mehr in Gefahr, zu schmelzen."

Die ukrainische Atomaufsichtsbehörde ist besorgt, denn die Daten der Überwachungssysteme in Tschernobyl werden nicht übermittelt. Inspektoren benötigen dringend einen Zugang zur Anlage, um die radioaktive Strahlung zu überwachen.

Während der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba vor einem möglichen Atomunfall warnte, bahnt sich aus Sicht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien kein kritisches Problem an. Dennoch reiht sich der Stromausfall in eine Liste von fast täglichen Zwischenfällen in ukrainischen Atomanlagen ein, die vom Einmarsch russischer Truppen betroffen sind.

10.03.2022
08:19
Tag 15 von Russlands Krieg in der Ukraine - Mehr Informationen finden Sie in diesem Liveblog - Sie können darin weiter herunterscrollen.
Viele Berichte kommen aus den sozialen Medien. Wir geben die Quellen an, weil vieles nicht unabhängig geprüft werden kann.
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland der Kriegsverbrechen und des Völkermords beschuldigt, nachdem russische Truppen eine Geburtsstation in Mariupol angegriffen  hatte.
  • Die Ukraine meldet Beschuss auf mehrere Großstädte in der Nacht, in der Umgebung von Sumy und der Millionenstadt Charkiw sowie versuchte Vorstöße auf die Hauptstadt Kiew und die südukrainische Stadt Mykolajiw.
  • London hat jetzt auch FC Chelsea Besitzer Roman Abramowitsch auf die Sanktionsliste wegen Russlands Krieg in der Ukraine gesetzt.
  • Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und die anderen Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten wollen heute (17.30 Uhr) in Versailles über den weiteren Kurs nach Russlands Angriff auf die Ukraine beraten. 
10.03.2022
17:18
Europäische Staats- und Regierungschefs treffen zum Gipfel in Versailles ein
Die Staats- und Regierungschefs der EU treffen sich im Schloss von Versailles bei Paris, um über den Einmarsch Russlands in der Ukraine und über Pläne zur Stärkung der Energieunabhängigkeit und der Verteidigungskapazitäten der Union zu beraten.
Gastgeber des zweitägigen Treffens, das am Donnerstagabend beginnt, ist der französische Präsident Emmanuel Macron, dessen Land derzeit die rotierende EU-Ratspräsidentschaft innehat.
Die Chefin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, sagte bei ihrer Ankunft, dass "wir die Energiefrage neu überdenken werden, weil wir uns von der Abhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen befreien müssen" und dass sie auch "über die Ukraine als Teil unserer europäischen Familie diskutieren werden. Wir wollen eine freie und demokratische Ukraine, mit der wir ein gemeinsames Schicksal teilen".
10.03.2022
17:04

Mit einem speziellen Spielball wil der deutsche Profi-Fußball will am Wochenende ein Zeichen für die Ukraine setzen. Dieser sei gestaltet und mit einer Botschaft versehen, so Union Berlins Kommunikationschef Christian Arbeit. Es handle sich um eine abgestimmte Aktion der 36 Erst- und Zweitligisten.

10.03.2022
17:00
Riga benennt Straße mit russischer Botschaft um
Der Stadtrat der lettischen Hauptstadt hat am Donnerstag beschlossen, die Straße, in der sich die russische Botschaft befindet, in "Straße der ukrainischen Unabhängigkeit" umzubenennen, wie der Außenminister bestätigt hat. 
10.03.2022
17:00
Putin warnt: Sanktionen gegen Russland werden Lebensmittelpreise weltweit erhöhen

Der russische Staatschef sagte, die Sanktionen gegen sein Land könnten zu einer weltweiten Inflation der Lebensmittelpreise führen, da Russland nicht genügend Düngemittel exportieren könne. "Wenn das so weitergeht, wird das schwerwiegende Folgen (...) für den Lebensmittelsektor insgesamt haben, der Anstieg der Inflation wird unvermeidlich sein", so Putin auf einer Regierungssitzung. Russland wiell die Düngemittelausfuhren aussetzen.

Russische Düngemittel als solche sind von den westlichen Sanktionen nicht betroffen. Allerdings sind der Finanzsektor und die Lieferkette betroffen, was sich auf die Exportmöglichkeiten Russlands auswirkt. "Wenn sie uns weiterhin Probleme bereiten, diese Arbeit zu finanzieren, zu gewährleisten, in der Logistik, bei der Lieferung unserer Produkte (...), dann werden die Preise immer mehr steigen, und das wird sich im Preis des Endprodukts, der Lebensmittel, bemerkbar machen", sagte Putin.

Russland ist wie sein Nachbarland Belarus, gegen das ebenfalls strenge Sanktionen verhängt wurden, ein weltweit wichtiger Lieferant von Mineraldünger und beliefert sowohl Europa als auch Südamerika. Nach der Ankündigung massiver Sanktionen gegen Russland und seine Wirtschaft als Vergeltung für den Krieg in der Ukraine hat das russische Industrieministerium letzte Woche den russischen Düngemittelherstellern empfohlen, ihre Ausfuhren vorübergehend auszusetzen.
10.03.2022
15:38
Polens Präsident Andrej Duda hat den Vorstoß seines Landes verteidigt, Kampfjets über einen US-Stützpunkt in Deutschland an die Ukraine zu liefern. Sein Land müsse ein verantwortungsbewusstes Nato-Mitglied sein, sagte Duda am Donnerstag in Warschau nach einem Treffen mit US-Vizepräsidentin Kamala Harris. 
Die US-Regierung hatte mit Überraschung und großer Skepsis auf den Vorstoß Polens reagiert und diesen umgehend abgelehnt. Russland könne einen solchen Schritt als Eskalation verstehen, 
10.03.2022
15:21
 In den sozialen Medien trendet #Lawrow - nachdem dieser unter anderem gesagt hat, Russland habe die Ukraine nicht angegriffen.
10.03.2022
14:53
Neues Gesetz:  Die Ukraine will Eigentum Russlands und russischer Steuerzahler auf ihrem Staatsgebiet beschlagnahmen
Präsident Wolodymyr Selenskyj unterzeichnete dazu ein entsprechendes Gesetz, wie das Parlament in Kiew am Donnerstag mitteilte. Die Rechtsgrundlage sei, dass die "Russische Föderation einen Krieg gegen die Ukraine und deren Einwohner begonnen hat"
10.03.2022
14:09
71 Kinder haben im Krieg in der Ukraine ihr Leben verloren
Mindestens 71 Kinder wurden in der Ukraine seit Beginn der russischen Offensive am 24. Februar getötet, wie Ljudmyla Denisowa, Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, am Donnerstag mitteilte.
"Vom Beginn der russischen Invasion bis einschließlich 10. März 11:00 Uhr (09:00 Uhr GMT) wurden 71 Kinder getötet und über 100 verletzt", sagte sie in einer Erklärung auf Telegram. (afp)
10.03.2022
13:32
In Berlin und anderen Städten stehen erneute große Friedensdemonstrationen am Sonntag gegen den Krieg Russlands in der Ukraine an
Sonntagmittag (12.00 Uhr) wollen Tausende Menschen mit dem Motto "Stoppt den Krieg. Frieden und Solidarität für die Menschen in der Ukraine" vom Berliner Alexanderplatz zur Straße des 17. Juni laufen.
Das Veranstalter-Bündnis meldete bei der Polizei 100.000 Teilnehmer an. Wie viele Menschen tatsächlich kommen werden, ist offen. Demonstrationen sind auch in Hamburg, Frankfurt, Stuttgart und Leipzig geplant.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Kein Ergebnis beim Treffen der Außenminister Russlands und der Ukraine in der Türkei

Vorsicht bei jedem Schritt: Flucht aus Irpin

Geht die Ukraine weg von der Gegenoffensive hin zur Verteidigung?