Ehemalige US-Außenministerin Madeleine Albright (84) gestorben

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Von su mit dpa, AFP
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Die 84-Jährige erlag nach Angaben ihrer Familie einem Krebsleiden. Sie steuerte sie den Kurs der US-Regierung in den Jahren nach dem Zerfall des Ostblocks 1997 bis 2001.

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Die 84-Jährige Madeleine Albright erlag nach Angaben ihrer Familie einem Krebsleiden. Sie sei im Familienkreis gestorben. Die gebürtige Pragerin war zwischen 1997 und 2001 die erste Frau auf dem Chefposten des US-Außenministeriums. Ihre Familie veröffentlichte über den Twitter-Account der Verstorbenen einen Nachruf.

Albright rückte 1997 unter Präsident Bill Clinton als erste Frau an die Spitze des Außenministeriums in Washington. Dabei wurde die ursprünglich aus Osteuropa stammende Demokratin, deren Familie einst als Flüchtlinge in die USA eingewandert war, zu einer führenden Stimme der US-Außenpolitik im 20. Jahrhundert – sie steuerte sie den außenpolitischen Kurs der US-Regierung in den Jahren nach dem Zerfall des Ostblocks bis 2001.

In ihre Amtszeit fielen die Bombardierung militärischer Anlagen und vermutete Stellen zum Bau von Massenvernichtungswaffen im Irak (Dezember 1998), der NATO-Einsatz im Kosovokrieg gegen die damalige Bundesrepublik Jugoslawien (1999) und eine Beinahe-Einigung im Nahostkonflikt in den Camp-David-Gesprächen im Sommer 2000.

Madeleines Tod ist ein immenser Verlust für die Welt - und das zu einer Zeit, in der wir die Lehren
ihres Lebens am meisten brauchen
Bill Clinton
ehemaliger US-Präsident

Als Außenministerin sei sie eine «leidenschaftliche Vertreterin von Freiheit, Demokratie und
Menschenrechten» gewesen, sagte ihr ehemaliger Chef Bill Clinton. «Madeleines Tod ist ein immenser
Verlust für die Welt - und das zu einer Zeit, in der wir die Lehren ihres Lebens am meisten brauchen».

Madeleine Albright sprach Englisch, Tschechisch und Französisch und konnte sich auch gut auf Russisch und Polnisch verständigen. Einen Tag vor dem russischen Einmarsch in der Ukraine schrieb sie in einem Gastbeitrag in der «New York Times»: «Ein Einmarsch in die Ukraine würde nicht Russlands Weg zur Größe ebnen, sondern Herrn Putins Ehrlosigkeit besiegeln, indem er sein Land diplomatisch isoliert, wirtschaftlich angeschlagen und strategisch verwundbar gegenüber einem stärkeren, geeinten westlichen Bündnis macht».

su mit dpa, AFP

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