Ukraine-Krieg: Nur Dutzende schaffen es raus aus Mariupol

Aus Mariupol evakuierte
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Von Evelyn Laverick
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Etwas über 100 Menschen haben es aus dem belagerten Industriekomplex Asowstal geschafft und wurden auf ukrainisches Gebiet evakuiert.

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Ein kleines Häufchen Menschen, die aus dem zerstörten Mariupol fliehen konnten, erreicht Saporischschja, nordwestlich der belagerten Stadt. Es sind ganze 100, viel weniger, als man sich in der Ukraine erhofft hatte.

Wochenlang waren die Zivilisten im Stahlwerk Azovstal in Mariupol eingeschlossen, wird erwartet. Die Bemühungen, mehr Menschen vor den schrecklichen Bedingungen in der riesigen Industriekomplex zu retten, sind ins Stocken geraten.

Diejenigen, die es geschafft haben, erzählen vom Leben unter russischer Belagerung:

Alle Märkte sind zerstört, alle Geschäfte, alle Apotheken. Es gibt keine Medikamente, keine Lebensmittel, nichts. Und die Kinder... Ich hoffe, ihr müsst nie so leiden, nie wieder.
Valentina Portyanchenko
75, aus Mariupol evakuiert

Hunderte sind in unterirdischen Bunkern und Tunneln unter dem Stahlwerk gefangen - der letzte Widerstand gegen die russische Belagerung. Es gibt keine Hinweise, dass auch verwundete ukrainische Soldaten evakuiert würden. Schätzungsweise 130.000 Menschen sind noch in Mariupol.

Russisch unterstützte Separatisten haben Videomaterial veröffentlicht, das Bewohner zeigt, die in ihre zerstörten Häuser zurückkehren.

Heimat ist Heimat. Alles mag kaputt sein, aber hier ist ein Löffel, meine Gabel und meine Teller. Mich braucht doch niemand... Wenn ich gehe, sollte ich etwas mitnehmen. Mit meiner Rente werde ich nicht weit kommen.
Valentina Dmitriyeva
Rentnerin

Andere haben keine andere Wahl.

Wir haben kein Haus mehr, wir haben keine Stadt mehr... Samstag sind wir los, kamen aber nicht weiter, weil gekämpft wurde.
Nadiajda Vorotylina
Aus Mariupol

13 Millionen Menschen hat der Krieg schon entwurzelt, Tausende sind gestorben. Die russische Belagerung von Mariupol gehört zum bisher Schlimmsten dieses Krieges.

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