Lauterbach zu Affenpocken: 21 Tage Isolation und Ringimpfungen

Deutschlands Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich auf dem Ärztetag in Bremen zur Viruserkrankung der Affenpocken, von denen etwa 100 Fälle in ganz Europa nachgewiesen wurden, geäußert. Der Epidemiologe empfiehlt mindestens 21 Tage Isolation für Patientinnen und Patienten, die sich mit Affenpocken infiziert haben. Diese Isolationszeit sollte auch für Kontaktpersonen von Infizierten gelten. Lauterbach meint, dass in frühen Phasen einer Endemie schnell und hart reagiert werden müsse.
Zudem plädiert er für sogenannte Ringimpfungen - das heißt, dass das Umfeld von Erkrankten gezielt gegen Pocken geimpft wird. Eine spezifische Impfung gegen Affenpocken steht derzeit offenbar noch nicht zur Verfügung.
Großbritannien und Belgien hatten schon zuvor 21 Tage Isolation auch für Kontaktpersonen von mit Affenpocken Infizierten angeordnet.
In einigen Gegenden Afrikas - wie der Demokratischen Republik Kongo, Nigeria, Kamerun und der Zentrafafrikanischen Republik - gab es in den vergangenen Jahren laut WHO bestätigte Fälle von Affenpocken. Doch in Europa und den USA waren erst in den vergangenen Wochen Patienten mit Affenpocken bemerkt worden.
Die Viruserkrankung wird durch Tröpfchen übertragen. Sie ist deutlich weniger ansteckend als das Coronavirus, denn zur Verbreitung der Affenpocken ist direkter oder sehr naher Körperkontakt notwendig.