Affenpocken: 21 Tage Isolation für Kontaktpersonen in Großbritannien und Belgien

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Von Oscar Valero
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In zahlreichen Ländern sind inzwischen mehr als 130 bestätigte Fälle und Verdachtsfälle von Affenpocken nachgewiesen worden. Die meisten Fälle melden Portugal, Spanien und Großbritannien

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Das Affenpocken-Virus breitet sich in Europa aus, die meisten Fälle melden Portugal, Spanien und Großbritannien. Inzwischen mehr als 130 bestätigte Fälle und Verdachtsfälle nachgewiesen worden.

Deutschland

In Deutschland wurden erste Infektionen gemeldet. Das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München hat am 19. Mai 2022 das Affenpockenvirus bei einem Patienten nachgewiesen. Auch in Berlin gibt es drei Fälle. Mit einer Infektionswelle rechnet das RKI nicht .

Pockenimpfung schützt vermutlich vor Affenpocken

Die Bundesregierung hat etwa 100 Millionen Dosen Pockenimpfstoff eingelagert. Davon seien zwei Millionen Dosen an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gespendet und für sie eingelagert worden. Inwieweit eine Pockenimpfung für Kontaktpersonen und Risikogruppen empfohlen werde, sei noch Gegenstand der fachlichen Abklärung.

Österreich

Das Affenpocken-Virus breitet sich weiterhin in Europa aus. Österreich hat seinen ersten bestätigten Affenpocken-Fall gemeldet, der in Wien entdeckt wurde. 

Belgien

In Belgien wird eine Quarantäne von 21 Tagen für die Infizierten vorgeschrieben. Hochrisikokontakte sollen mögliche Symptome kontrollieren, eine Pflicht zur Isolation besteht nicht.

Großbritannien

In Großbritannien werden infizierte Personen ebenfalls aufgefordert, sich drei Wochen lang zu isolieren, zudem wird eine Impfung angeboten. In einem neuen Leitfaden der Gesundheitsbehörde UKHSA wird empfohlen, dass Personen, die "ungeschützten direkten Kontakt oder risikoreichen Umweltkontakt" mit der Krankheit hatten, sich isolieren und den Kontakt mit immunsupprimierten Personen, Schwangeren und Kindern unter 12 Jahren vermeiden sollten.

Bei den meisten infizierten seien die Symptome jedoch relativ mild, aber da täglich neue Fälle gemeldet werden, hat die britische Regierung damit begonnen, Vorräte an Pocken-Impfstoff aufzukaufen.

Spanien und Portugal

Laut dem Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten ECDC sind Portugal, Spanien und Großbritannien die Länder, in denen sich die Krankheit bisher am stärksten verbreitet hat.

Infinzierte und Verdachtsfälle laut ECDC, Stand 20. Mai 2022

  • zwei Fälle sind in Belgien bestätigt worden
  • ein Fall wurde in Frankreich bestätigt
  • ein Fall wurde in Italien bestätigt, und 2 Verdachtsfälle wurden festgestellt
  • 14 Fälle wurden in Portugal bestätigt, dazu 20 Verdachtsfälle 
  • sieben Fälle wurden in Spanien bestätigt, dazu 23 Verdachtsfälle 
  • ein Fall wurde in Schweden bestätigt
  • neun Fälle wurden im Vereinigten Königreich bestätigt
  • zwei bestätigte Fälle in Kanada, wo weitere 17 Verdachtsfälle festgestellt wurden
  • ein bestätigter und ein wahrscheinlicher Fall in den USA
  • ein bestätigter Fall in Australien

Das Virus verursacht nach Angaben von Gesundheitsbehörden meist nur milde Symptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen und Hautausschlag. Affenpocken können aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen, in Einzelfällen sind tödliche Erkrankungen möglich.

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